Für das BIMA-Gelände in Oberschopfheim wird weiterhin nach Investoren gesucht. Foto: Bohnert-Seidel

BIMA-Gelände: Gemeinderat genehmigt 150 000 Euro überplanmäßige Ausgaben für Ingenieurleistungen

Die Fachplanungen für die Nutzung der ehemaligen Bundeswehrimmobilie sind fertiggestellt. 150. 000 Euro überplanmäßige Ausgaben genehmigt der Gemeinderat für die Architekten- und Ingenieurleistung und hofft, dass sich bald ein Investor findet.

Friesenheim. Das Architektenhonorar für Roland Kaiser beträgt knapp 121.000 Euro und die Fachplanung für technische Gebäudeausstattung für das Büro Eichhorn und Engler beläuft sich auf knapp 28. 600 Euro. Beide Firmen haben ihre Arbeit vollendet und sollen jetzt ihre Auszahlung erhalten.

In der Summe genehmigte der Friesenheimer Gemeinderat in der jüngsten öffentlichen Sitzung am Montagabend knapp 150. 000 Euro überplanmäßige Ausgaben für das Jahr 2020.

Das Geld stehe aus einem höheren Liquiditätsstand zur Gegenfinanzierung noch im Haushalt 2020 zur Verfügung, erläuterte Rechnungsamtsleiter Joachim Wagner.

Zurückgestellte Projekte brachten der Gemeinde Einsparungen

Einsparungen sind vorzuweisen beim Abschluss zum Gebäude "Sozialer Wohnungsbau Alter Sportplatz" in Schuttern in Höhe von 90 .000 Euro sowie ein Rest in Höhe von 60. 000 Euro aus der "Nicht-Verwirklichung" zur geplanten Sanierung der Sternenberghalle in Friesenheim. "Folglich wird sich die Ausgabe nicht negativ auf das Haushaltsjahr 2020 auswirken", so Wagner. Im Grunde waren die Gelder alle zuvor eingeplant.

Fragen zum BIMA-Gebäude stellten sich vor allem Gemeinderätin Simone Buttenmüller (GLU), die sich zuerst von der Höhe der Summe "schockiert" zeigte. Bauamtsleiter Reinbold erläuterte, dass sich Architekten- und Ingenieurshonorare an der veranschlagten Bausumme bemessen.

Im Falle des BIMA-Gebäudes wurden 3,6 Millionen Euro zugrunde gelegt. "Die Tatsache war so, Flüchtlinge waren unterwegs und der Friesenheimer Gemeinderat hat ein Konzept erstellt, wie die zu erwartenden Menschen untergebracht werden sollten", führte Reinbold in der Sitzung aus.

Einen ersten Schritt stellten die Planung und Fertigstellung des sozialen Wohnungsbaus in Schuttern dar. Bürgermeister Erik Weide betonte: "Es ging nicht nur um die Unterbringung von Flüchtlingen."

Wunsch nach sozialem Wohnraum schreckt Investoren ab

Der Gemeinderat habe sich auch dazu entschlossen, sich im sozialen Wohnungsbau zu engagieren. In Oberschopfheim habe das BIMA-Gebäude zur Verfügung gestanden.

Der Beschluss, das Wohnen im Gebäude sollte auf soziales Wohnen beschränkt bleiben, mache die Suche nach Investoren aber nicht gerade einfach – im Gegenteil. Die Gemeinde Friesenheim ist nach wie vor auf der Suche. Erwartet wird eine Aufwertung des Geländes.

Wenn die Nutzung nur reinem Wohnraum zugeführt werden sollte, wäre das Gelände wohl schon morgen verkauft, vermutet der Bürgermeister Weide. Grundlegend würden Überlegungen angestellt, die neben sozialem Wohnen für die Gemeinde weitere Entwicklungen voranbringen. Aber: "Versprochen wird jetzt erstmal nichts", erklärte Weide. Zunächst werde gehofft, dass sich doch noch ein Investor für das BIMA-Gelände findet.

Die G emeinde hat 2017 die ehemalige Bundeswehrimmobilie gekauft. Von 1951 bis 1966 war darin die Steppdeckenfabrik Badenia untergebracht. Später hat das Gebäude die Bundeswehr gekauft. Das Gelände verfügt über eine Fläche von 40 Ar. Zur Umnutzung sind 32 Wohneinheiten für 64 Personen geplant.

Frühere Überlegungen sahen auf dem Gelände zusätzlich Mehrfamilienhäuser vor. Die Freien Wähler haben 2019 die Idee zur Einrichtung eines Kindergartens auf dem Gelände eingebracht.

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