Foto: Bohnert-Seidel

Friesenheimer sehen aktuell keinen Wohnraum-Bedarf

Oberschopfheim - Seit drei Jahren befindet es sich das ehemalige Bundeswehrgebäude im Eigentum der Gemeinde Friesenheim. Nach einem Beschluss des Gemeinderats soll das Gebäude in sozialen Wohnraum umgenutzt werden – aber es steht noch immer leer.

Die Haushaltslage der Gemeinde Friesenheim erlaubt nur den sukzessiven Ausbau von sozialem Wohnraum, der seit September neu in Schuttern mit dem Gemeindewohnhaus gegeben ist (siehe Info). Ein Ansturm auf die Wohnungen finde nicht statt. Diese Tatsache nimmt der Gemeinde den Druck in anderen Ortsteilen in die Planung für sozialen Wohnraum zu gehen.

Auf Halde liegt deshalb weiterhin der Ausbau der ehemaligen Bundeswehrimmobilie in der Oberschopfheimer Hauptstraße. Das riesige Gelände liegt brach. In der jüngsten Hauptversammlung des CDU-Ortsverbands in Oberschopfheim gab Ortsvorsteher Michael Jäckle eine kurze Stellungnahme zum Bima-Gelände ab: "Laut Beschluss des Gemeinderats soll im oberen Bestandsgebäude bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden." Weil bereits in Schuttern ein Gebäude auf dem Gelände "Alter Sportplatz" errichtet wurde, bestehe zur Zeit kein weiterer Bedarf. Je nach politischer Lage, könne sich diese Situation drastisch verändern.

Gemeinde Friesenheim sucht nach Investoren

"Auf dem Grundstück könnte gut zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden." Bei der Suche nach Investoren und der baulichen Gestaltung des Areals bleibe der Ortsvorsteher gemeinsam mit der Verwaltung am Ball.

Horst Mast aus Oberschopfheim zeigte sich in der Ortschaftsratssitzung überrascht über die "recht moderate Art und Weise" mit der mittlerweile der Bau von sozialem Wohnraum innerhalb der Gemeinde angegangen werde. "Überall sprechen sie von dringend benötigtem sozialem Wohnungsbau, davon, dass es gibt keine Wohnungen gibt, und jetzt brauchen wir keine mehr", stellte Mast fest. Michael Jäckle erklärte: "Im Moment ist der Bedarf gut gedeckt." Die Gemeinde Friesenheim verfüge auf jeden Fall auch über ausreichend Platz in der Anschlussunterbringung, gemäß den Vorgaben des Landratsamts.

"Wenn keine Flüchtlinge kommen, bleibt das Bima-Gelände wie es ist", kommentierte Mast. "Das Gelände wird bestimmt nicht über die ganzen Jahre hinweg so liegen bleiben. Das möchten wir als Ortschaftsrat nicht, aber auch nicht der Gemeinderat", so Jäckle. Die Gemeinde sei im Gespräch mit möglichen Investoren. Nur die Dringlichkeit sei zum Glück nicht mehr geboten.

2017 hat die Gemeinde die ehemalige Bundeswehrimmobilie gekauft. Das Gebäude wurde 1951 als Fabrikgebäude für die Steppdeckenfabrik Badenia errichtet. 1966 bezog die Firma das neue Gebäude an der B 3. In das bestehende Gebäude in der Oberschopfheimer Hauptstraße ist die Bundeswehr in den 1970er-Jahren eingezogen. Das Gelände verfügt über eine Fläche von knapp 40 Ar.

Nach der Fertigstellung im Sommer standen 16 Wohnungen in Schuttern zur Verfügung. Bis im Dezember waren bereits neun Wohnungen belegt. "Aktuell gibt es wieder Interessen für Wohnungen", erklärt Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf gegenüber der Lahrer Zeitung. "Den Bezug gehen wir behutsam vor", so Kopf weiter. Angedacht wird eine gute Durchmischung von Friesenheimern und Menschen aus der Anschlussunterbringung. Von der Gemeindeverwaltung ist zu erfahren: "Die Auswahl der Bewerber wird sehr sorgfältig vorgenommen. Es gilt, mit der notwendigen Zeit und mit Bedacht vorzugehen. Nach und nach wird das Haus belegt."

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