In der Gemeinde Schuttertal stehen elf Mitfahrbänke. Foto: Gemeinde Schuttertal

Seelbacher Sozialdemokraten stellen Absage an das Projekt Schuttertals in Seelbach infrage.

Seelbach - Das Projekt Mitfahrbänke der Gemeinde Schuttertal findet ohne Beteiligung der Gemeinde Seelbach statt. Diese Entscheidung wurde auch vom Gemeinderat mitgetragen. Nun aber will die SPD-Fraktion noch einmal darüber diskutieren.

Das Thema Mobilität in Seelbach hat sich die SPD-Fraktion im Seelbacher Gemeinderat bereits in vergangenen Sitzungen verstärkt auf die Fahnen geschrieben. So forderte sie während der Haushaltsberatungen mehr Geld für Transferaufwendungen und machte beim Beschluss des Haushalts einen Arbeitskreis für den ÖPNV Voraussetzung für ihre Zustimmung.

"Ein Mitfahrbänkle in Seelbach hätte da vielleicht helfen können"

Bei der Sitzung am Montag im Alten Bantlehof in Wittelbach kam es dann zum nächsten Vorstoß in Sachen Mobilität. Gleich drei Themen brachten die Fraktionsmitglieder zur Sprache. Fraktionsvorsitzender Wolfgang Himmelsbach regte zunächst an, das Projekt Mitfahrbänke der Nachbargemeinde Schuttertal öffentlich im Gemeinderat zu diskutieren. Er erzählte von dem Fall einer älteren Seelbacherin, die ihren Bus nur um zwei Minuten verpasste hatte und dann lange Zeit auf den nächsten hatte warten müssen. "Ein Mitfahrbänkle in Seelbach hätte da vielleicht helfen können", so Himmelsbach. Zudem würde die Entscheidung des Gemeinderats, keine Mitfahrbänke in Seelbach aufzustellen, von vielen Bürgern "stark gerügt", so Himmelsbach weiter. "In einer öffentlichen Diskussion könnten wir das Für und Wider nochmals abwägen."

Mit Blick auf die Sanierung der B 415 in Reichenbach erzählte Himmelsbach zudem davon, dass in Kuhbach und Reichenbach zusätzliche Pendlerparkplätze entstehen könnten, von denen aus die Bürger auf den ÖPNV umsteigen sollen. Um direkt weniger Individualverkehr zuzulassen, soll die Gemeinde ausloten, ob in der Zeit der Baustelle nicht mehr Busse von Seelbach oder Wittelbach den Weg Richtung Lahr machen könnten.

Bürgermeister Thomas Schäfer kritisiert SPD

Himmelsbachs Fraktionskollegin Martina Schweiß sagte, dass auch die Rad- und Fußgängersituation in der Gemeinde wichtig sei. "Die ist verbesserungswürdig." Da sollte das Schuttertal als Ganzes gesehen werden. Sie regte an, den ins Leben gerufenen Arbeitskreis ÖPNV umzubenennen in "Mobilität im Schuttertal", um das Thema so weit wie möglich zu fassen. Auch Bürgerversammlungen könne sie sich vorstellen.

Bürgermeister Thomas Schäfer sicherte der SPD-Fraktion zwar zu, die Themen mitzunehmen und zu prüfen. Allerdings forderte er einen ausformulierten schriftlichen Antrag. "Das Thema Verkehr ist ja immer präsent", sagte Schäfer weiter. In einem Antrag möchte er vor allem auch Vorschläge dazu, wie die Projekte finanziert werden sollen. Durch die Blume warf er der SPD-Fraktion vor, Stimmung zu machen für die Kommunalwahl im Mai. "Es ist falsch, nur das Thema Verkehr ins Auge zu fassen."

Das Projekt "Mitfahrbänke"

Im Februar ist das Projekt Mitfahrbänke der Gemeinde Schuttertal gestartet. In den drei Ortsteilen stehen insgesamt elf Bänke, hinzu kommt eine in Wittelbach auf einem Privatgrundstück und eine in Lahr am "Schlüssel". Interessierte, die gerne Bürger mitnehmen möchten, können sich auf der Homepage der Gemeinde unter schuttertal.de anmelden. Sie erhalten dann einen Aufkleber, den sie sich in die Scheibe kleben können.

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