Sie kommen aus Friesenheim, Meißenheim/Kürzell, Neuried und Schwanau und bilden gemeinsam eine Feuerwehrgruppe. Ausbilder Matthias Göbbels ist stolz auf die Nachwuchskräfte. Foto: Bohnert-Seidel

Feuerwehr: 21 Nachwuchskräfte lassen sich ausbilden / Gruppe trifft sich zweimal wöchentlich

Friesenheim/Ried - Die interkommunale Zusammenarbeit klappt auf der Ebene der Feuerwehr hervorragend. Aktuell nehmen 21 junge Frauen und Männer an der Grundausbildung der Feuerwehr teil.

Allesamt kommen sie aus Friesenheim, Meißenheim/Kürzell, Neuried und Schwanau. "Die ganz große Besonderheit dieser Ausbildungsgruppe, die meisten sind Quereinsteiger", freut sich Kreisausbilder Matthias Göbbels. Nur wenige, wie Beate Killius aus Friesenheim oder Tobias Rinkel aus Altenheim, kommen aus der Jugendfeuerwehr.

Treffen werden den Corona-Verordnungen angepasst

In den Hauptversammlungen ist der Nachwuchsmangel immer wieder Thema. Nicht jedes Kind, das einmal Mitglied der Jugendfeuerwehr war, bleibt auch bei der Stange. Der enorme Bedarf an Nachwuchskräften für die freiwillige Feuerwehr bleibt hoch, so Göbbels.

Umso erfreulicher sei die sehr hohe Quote an Quereinsteigern wie Etienne Kerstin, der in Heiligenzell dazu gehören wird. Der 21-Jährige hat ein Jahr lang einfach nur den Feuerwehrkameraden über die Schulter geschaut, war mitten drin bei Aktionen. Noch besser lasse sich die Entscheidung für die Feuerwehr nicht machen. "Von meiner Mitgliedschaft nun bin ich absolut überzeugt", sagt der 21-Jährige lächelnd.

Erhöhte Sicherheitsbedingungen in der Ausbildung

Sechs Wochen lang treffen sich die jungen Leute mit dem Mindestalter von 17 Jahren donnerstags und samstags zur Ausbildung. Erhöhte Sicherheitsbedingungen, vor allem für die Feuerwehr, machen die Ausbildung nicht gerade zum Zuckerschlecken. Allesamt tragen sie ihre Masken und sind hochkonzentriert. "Wie es in den kommenden Wochen weitergeht, bleibt abzuwarten", sagt Göbbels, der auch Obmann der Ausbilder im Kreis ist.

Was die Grundkenntnisse anbelangt, beginne der größte Teil bei Null. Göbbels nennt die Grundausbildung gern "Laufen lernen". Eigentlich sollte die Grundausbildung bereits im März beginnen. Der Lockdown hat die Feuerwehren ziemlich nach hinten geworfen. "Glücklicherweise hat das lange Warten niemanden abgeschreckt", so Goebbels.

Die beiden 18-Jährigen Beate Killius und Tobias Rinkel beginnen nicht bei Null. Vom Kindergarten in die Jugendfeuerwehr heißt hier mehr oder weniger der Grundsatz. Bei Rinkel war bereits der Opa schon Mitglied der Altenheimer Feuerwehr.

Ortsteildenken zwischen den Teilnehmern gibt es nicht

Sein Opa gehört zwischenzeitlich der Altersabteilung an. Was spornt den 18-Jährigen an? Viel gebe es dazu nicht zu sagen, meint er schulterzuckend. "Es ist mein Bedürfnis, zu helfen und natürlich die Kameradschaft", sagt der junge Mann überzeugt. Bei Beate Killius ist das Gen für die Feuerwehr von Papa Hans übertragen worden. Die familiäre Verbundenheit zur Feuerwehr ist felsenfest verankert.

Hochkonzentriert sind die jungen Menschen dabei. Die interkommunale Zusammenarbeit klappt bestens. Vergessen sind auch Ortsteildenken und die Gliederung in die Zugehörigkeit der Abteilungen. "In der Jugendfeuerwehr ist ein Ortsteildenken nie aufgekommen", erklärt Killius. Seit neun Jahren verbringt sie viele ihrer freien Stunden bei der Feuerwehr. Sie ist glücklich, wenn sie künftig Teil der Einsatzabteilung sein wird. Bis dahin müssen noch etliche Donnerstagabende und Samstage auf der Schulbank der Feuerwehr gedrückt werden.

Die Ausbildung

Die Grundausbildung beinhaltet Erste Hilfe, technische Hilfe, Wasserentnahme am Hydranten, an offenem Gewässer, der Umgang mit dem Equipment und Fahrzeug, das Beherrschen von Standard-Löschangriffen sowie der Einsatz von Schaum und in der Theorie das Beherrschen von Rechtsgrundlagen in Verbindung mit Pflichten eines Feuerwehrangehörigen.

Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren:

►  Ehrenamtliche erhalten mehr Geld

►  Mit Waldbrand-Rucksäcken ausgestattet