Flammen und Rauch schreckten am Dienstagmittag die Bewohner der Alten Hauptstraße in Ringsheim auf. Foto: Mutz

Zwei Gebäude am Dienstag in Ringsheim in Flammen. Bewohner unverletzt. Verpuffung in Ofen.

Ringsheim - Gegen 13.30 Uhr am Dienstag ging der Alarm runter: Wohnhaus- und Schopfbrand in der Alten Hauptstraße in Ringsheim. Die beiden Bewohner, ein älteres Ehepaar, rettete sich rechtzeitig ins Freie, in ihr Zuhause können sie aber erst mal nicht zurück.

"Der Ökonomiegebäude ist ein Totalverlust, das davor stehende Wohnhaus zumindest vorerst nicht mehr bewohnbar", zog der Pressesprecher der Ringsheimer Feuerwehr, Volker Kern, eine gute Stunde nach Ausbruch des Brands eine erste Bilanz. Zu diesem Zeitpunkt hatten seine Kollegen, 50 Einsatzkräfte aus Ringsheim, Ettenheim und Lahr, das Feuer bereits unter Kontrolle gebracht – und "verhindert, dass Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden". Lahrs Polizeichef Felix Neulinger bezifferte den Schaden gegenüber der LZ "nach ersten Erkenntnissen auf 180 000 bis 200 000 Euro".

Angesichts der meterhohen Flammen, die kurz nach Mittag aus dem Dach der Scheune schlug und der dichten, grauen Rauchwolke, die über den westlichen Ortskern von Ringsheim zog, können die Wehren den Einsatz wohl als Erfolg verbuchen. Verletzt wurde niemand. "Die Bewohner waren aufgelöst und wurden zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, körperlich sind sie aber unversehrt", berichtete DRK-Zugführer Tobias Keller aus Lahr, der mit fünf Kollegen aus Rust vor Ort war. Das Ehepaar soll vorerst bei Verwandten unterkommen.

Nach aktuellem Ermittlungsstand der Polizei war eine Verpuffung in einem Ofen die Brandursache. Zurückschlagende Flammen hätten das Feuer in der Küche des Wohnhauses ausgelöst. "Wie es so schnell auf den Schopf übergreifen konnte, wissen wir noch nicht", erklärte Feuerwehrsprecher Kern. Das ist eine der Fragen, die Sachverständige in den nächsten Tagen zu klären haben.

Die Löscharbeiten waren gegen 15.15 Uhr beendet, die Arbeit der Feuerwehr war es längst nicht. Kern: "Wir werden noch nach Glutnestern suchen und den Brandort weiter kontrollieren. Das dürfte bis spät in die Nacht dauern." Einfach sei der Einsatz "wegen der dichten Bebauung in dem Gebiet" nicht gewesen, sagte Kern. Zudem hatte eine chemische Substanz, die im Schopf brannte, kurz vor Aufregung gesorgt. Aber auch dafür war schnell eine Lösung gefunden: "Weil wir nicht genau wussten, um was für einen Stoff es sich handelt, haben wir ihn kontrolliert abbrennen lassen, statt mit einem möglicherweise falschen Löschmittel einen weiteren Schaden zu riskieren." Vor allem der "guten Leistung der Atemschutzträger" ist es laut Kern zu verdanken, dass die Nachbarn, deren Häuser zunächst evakuiert worden waren, am Nachmittag in ihre Wohnungen zurückkehren durften.

Das Feuerwehrgerätehaus ist nur einen Steinwurf vom Brandort entfernt. In absehbarer wollen die Kameraden umziehen, bekanntlich am liebsten an die Kahlenberghalle. "Für diesen Einsatz war unser Standort unerheblich", erklärte Volker Kern auf LZ-Nachfrage. Bei ihrem Wunschort habe die Feuerwehr "vor allem die Hotels und Gastronomie westlich der Bahnlinie" im Blick.

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