Das Pellet-Werk im DYN A5: Einmal mehr steht die Produktionsstätte im Fokus – dieses Mal könnte sie helfen, das Blatt zum Guten zu wenden. Foto: Bender

Mahlberg hofft auf Gespräche mit Betreiber des Pellet-Werks

Mahlberg - Wie zu erwarten hat der Mahlberger Gemeinderat am Montag auch die zweite Offenlage des Bebauungsplans für das DYN A5 abgelehnt. Dennoch gibt es Licht am Ende des Tunnels. Der Hoffnungsträger: ausgerechnet der Betreiber des Pellet-Werks.

Beim gemeinsamen Ziel, das interkommunale Gewerbegebiet nach vielen Jahren der Zwistigkeiten endlich auf planungsrechtlich sichere Beine zu stellen, liegen die beiden Zweckverbandspartner Ettenheim und Mahlberg nach wie vor weit auseinander. Am Montag hat Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz den Dissens erneut hörbar gemacht. Als er einmal mehr aufzeigte, warum der Entwurf des Bebauungsplans "Industrie- und Gewerbepark DYN A5" für seine Stadt in der jetzigen Form nicht zu akzeptieren sei. Egal, ob beim Thema Staub, Geruch oder – und vor allem – beim Lärm: Die Mahlberger Bedenken seien von den Gutachtern von Anfang an und nun auch im Rahmen der ersten Offenlage "in keinster Weise berücksichtigt" worden.

Kein Geheimnis ist, dass das Pellet-Werk den Mahlbergern die ärgsten Bauchschmerzen bereitet. Einst auf Basis eines fehlerhaften Lärmgutachtens im DYN A5 genehmigt, wehrt man sich seit Jahren gegen die negativen Auswirkungen, die die Produktionsstätte für Bürger und Unternehmen mit sich bringt. Wenig verwunderlich also, dass Benz – gestärkt von Ortschafts- und Gemeinderat – seit dem Betreiberwechsel vom insolventen German Pellets zur Firma J. Rettenmaier und Söhne versucht, die Situation für seine Stadt nachhaltig zu verbessern. Aktuell mehr denn je.

"Wir hoffen auf ein Entgegenkommen des Inhabers", erklärt der Rathauschef. Vorstellbar sei, so Benz im Anschluss an die Gemeinderatssitzung gegenüber der LZ, dass Rettenmaier aus freien Stücken auf eine Vergrößerung seiner Anlage (Stichwort: zweite Produktionslinie) verzichtet und das Werk auf modernste Standards bringt. "Damit wäre uns schon sehr geholfen", ist sich der Bürgermeister sicher und liegt damit (ausnahmsweise) auf einer Linie mit dem Zweckverbandsvorsitzenden.

Ettenheims Stadtoberhaupt Bruno Metz erklärte am Dienstag auf LZ-Nachfrage: "Es gibt sicherlich Bereiche im Pellet-Werk, die zu verbessern sind." Er habe da vor allem den im Freien lagernden Brennstoff im Blick, der mitunter unangenehme Gerüche nach Orschweier trägt. Ein Zustand, der weder geplant noch gewollt sei. Metz: "Ich weiß, dass der Betreiber darüber nachdenkt, eine Halle zu bauen. Aber dafür – und da beißt sich die Katze in den Schwanz – bräuchte es endlich einen Bebauungsplan."

Wie groß ist die Chance, dass der kommt? "Da müssen Sie Mahlberg fragen", spielt Metz den Ball auf die Seite des Zweckverbandspartners. Der ist nach wie vor verhandlungsbereit: "Es ist keine Frage des Ob, sondern des Wie", sagt Benz. "Auch wir wollen einen Bebauungsplan, auch wir haben da schon viel Geld reingesteckt."

Info: So geht's im DYN A5 weiter

Im März, so die Vorgabe von Bruno Metz, findet die nächste Zweckverbandssitzung statt. Da soll nicht nur der Wirtschaftsplan für das laufende Jahr abgesegnet, sondern auch die zweite Offenlage des Bebauungsplanentwurfs beschlossen werden. Was aufgrund der Stimmenmehrheit Ettenheims gegenüber Mahlberg (4:3) wohl auch passieren dürfte. Zuvor soll es jedoch noch ein Gespräch mit der Firma Rettenmaier geben. Darum hat Dietmar Benz in Absprache mit Metz bereits gebeten.