Feuerwehr und Polizei waren anderthalb Stunden im Einsatz, um den Brand zu löschen. Foto: Künstle

Altdorfer IT-Unternehmen innerhalb weniger Tage erneut betroffen / Zusammenhang der Feuer noch unklar

Altdorf - In einem Lagerhaus in Altdorf ist am Montag ein Feuer ausgebrochen und hat ein benachbartes Geschäft in Mitleidenschaft gezogen. Es ist der zweite Brand innerhalb einer Woche beim selben Unternehmen, ein Zusammenhang jedoch nicht sicher.

Zwei Brände innerhalb von einer Woche

Zwei Brände in verschiedenen Lagern derselben Firma innerhalb von einer Woche – da liegt die Vermutung nahe, dass das kein Zufall ist. Doch eine eindeutige Verbindung lasse sich aktuell nicht erkennen, berichten sowohl Polizeisprecher Rüdiger Schaupp als auch Ettenheims Feuerwehr-Kommandant Jürgen Rauer der Lahrer Zeitung.

"Im ersten Fall war das Lager frei zugänglich, eine Brandstiftung wäre leicht möglich gewesen. Im zweiten Fall befand es sich im Inneren des Gebäudes, ein Zugang von außen war nahezu unmöglich", erklärte Schaupp. Hinweise auf eine Brandstiftung liegen im zweiten Fall derzeit nicht vor, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Trotzdem war die Kriminalpolizei am Dienstagmorgen vor Ort, um zu ermitteln.

Kein eindeutiger Zusammenhang

Gemeldet wurde der Brand am Montagabend. Gegen 19.45 Uhr rückte die Feuerwehr Ettenheim mit den vier Abteilungen Ettenheim-Kernstadt, Altdorf, Münchweier und Ettenheimweiler aus, um die Halle des Altdorfer IT-Unternehmens zu löschen. Auch Beamte des Ettenheimer Polizeipostens waren vor Ort. "Die Flammen hatten sich auf einen kleinen Bereich konzentriert. Sie hatten nicht genügend Luft bekommen, um sich auszubreiten, da die meisten Öffnungen der Halle verschlossen waren", erklärt Kommandant Rauer im Gespräch mit der LZ. Brennbares Material, das in Flammen hätte stehen können, hätte es in Form von Kunststoff und Kartonagen in der Halle jedoch genug gegeben.

Statt mit Flammen hatten die 50 Feuerwehrleute nach der gewaltsamen Öffnung der Halle mit jeder Menge Rauch und großer Hitze zu kämpfen. "Der Rauch war so dicht, dass für uns zunächst nicht eindeutig zu erkennen war, wo es überhaupt wirklich brannte", berichtet Rauer. Die Entlüftung der Halle sei durch die fehlenden Öffnungen schwierig gewesen.

Alle Matratzen müssen entsorgt werden

Eine bauliche Unzulänglichkeit hatte zudem dafür gesorgt, dass das benachbarte Matratzengeschäft in Mitleidenschaft gezogen worden war: Der dichte Rauch breitete sich auch dorthin aus. Die komplette Ware musste entsorgt werden. Zudem hatte sich die stählerne Halle des IT-Unternehmens verformt und auch große Teile des Inventars wurden beschädigt.

Eine Woche zuvor, ebenfalls am Montag, hatte bereits ein Palettenlager derselben Firma gebrannt (wir berichteten) – allerdings mit einer völlig anderen Brandentwicklung. Die Hitze war so groß gewesen, dass alle Jalousien im Umkreis von 30 Metern geschmolzen waren. Die Holzfassade eines benachbarten Wohnhauses hatte allein über die Hitzeübertragung durch die Luft Feuer gefangen. Von den Flammen des Lagers hatten die Feuerwehr das Gebäude abgeschottet.

Brandursache ist bisher ungeklärt

In beiden Fällen hat die Kriminalpolizei nun die Ermittlungen aufgenommen. Die Ursache ist bei beiden Bränden ungeklärt, der Brandherd in keinem der Fälle schon eindeutig lokalisiert.

Beide Male brannten dieselben Produkte, berichtete Rauer. Das könnte auf denselben technischen Defekt hindeuten – allerdings nur auf den ersten Blick, wie Polizeisprecher Schaupp auf Nachfrage der Lahrer Zeitung erklärte. So seien die Batterien, die unter anderem in Flammen aufgegangen waren, eingeflogen worden und hatten dafür vorab ein spezielles Sicherheitszertifikat bekommen. Dass sie das Potential hätten, sich gleich zwei Mal selbst zu entzünden, halte man für unwahrscheinlich. Die Geschäftsführung der IT-Firma war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Info: Gesamtschaden 700.000 Euro 

Den Schaden beim ersten Brand am 24. August hatte die Polizei zunächst auf 50 000 Euro geschätzt, ihn jedoch inzwischen auf 100 000 Euro nach oben korrigiert. Der Grund dafür ist der hohe Schaden an der Fassade des benachbarten Wohnhauses. Beim Brand vom Montagabend gab die Polizei auf Nachfrage der Lahrer Zeitung einen Schaden von 600 000 Euro an, sie betont jedoch, dass dies nur eine vorläufige Schätzung sei.