Unterharmersbachs Bianca Zimmermann verpasste den deutschen Rekord um lediglich vier Kegel. Foto: Wacker Foto: Lahrer Zeitung

Sportkegeln: 0,5-Punkte fehlen Unterhamersbach zur Meisterschaft / Bianca Zimmermann wirft Bahnrekord

Es hat nicht sollen sein: Trotz eines souveränen Erfolgs im letzten Saisonspiel und eines gleichzeitigen Ausrutschers der Konkurrenz, verpasste Zweitligist Unterharmersbach den Titel um Haaresbreite. Einen Wahnsinnsrekord setzte es dagegen bei den Damen.

2. Bundesliga Süd/West, Männer: SKC Unterharmersbach 1 – SC Regensburg 1 (MP: 6:2, SP: 15:9, Kegel: 3678:3522). Die Konstellation an der Tabellenspitze der 2. Liga sah vor dem letzten Spieltag wie folgt aus: Der Spitzenreiter Friedrichshafen musste verlieren und Verfolger Unterharmersbach vier Mannschaftspunkte mehr erspielen, dann wäre der SKC doch noch Meister der 2. Bundesliga.

Muskelspiele prägten den Start in Unterharmersbach. Der Gästekapitän Nils Deichner spielte mit 629 Kegel groß auf, doch gegen die 655 Kegel von Axel Schondelmaier war er mit 0:4-Sätzen absolut machtlos. Nebenan jedoch verlor Unterharmersbach überraschend den ersten Mannschaftspunkt. Frédéric Koell spielte mit 601 Kegeln sicher nicht schlecht. Doch Fabian Langer (615 Kegel) konterte ihn mit 3:1-Sätzen aus. Friedrichshafen, dass bei der SG Wolfach/Oberwolfach bereits eineinhalb Stunden zuvor Spielbeginn hatte, führte in knappen Duellen bereits mit 3:1. Die Hoffnung auf die Meisterschaft schwand in Zell.

In der Mitte war Julien Schmitt (601 Kegel) gegen Jonas Urban (577 Kegel) bei Satzgleichheit vom Ergebnis her klar überlegen. Daneben ließ Steffen Steiert (255 Kegel) die Chance aus, gegen Oskar Huth in Führung zu gehen und lag 0:2 im Hintertreffen. Als dann die Blicke auf den Liveticker in Wolfach fielen ging ein großes Raunen durch den Saal: Wolfach hatte das Spiel gegen Friedrichshafen noch mal gedreht und gewann mit 5:3.

Knapper kann Fernduell mit Friedrichshafen nicht ausfallen

Unterharmersbach reagierte und Markus Wacker (297 Kegel) kam ins Spiel, doch auch er verlor den nächsten Satz. Sein Aufbäumen kam gegen Oskar Huth (580 Kegel) zu spät. Die Meisterschaft ging an Friedrichshafen.

Im Schlusspaar boten dann Maurice Glöckner (641 Kegel) und Pascal Dräger (628 Kegel) noch mal großen Kegelsport. Sie ließen Kristijan Stojanovic (537 Kegel) und Taras Frydrak (584 Kegel) abblitzen. So ging das Spitzenspiel 6:2 für Unterharmersbach aus und es sollten dem Aufsteiger am Ende bei Punktgleichheit von 28:8 in der Tabelle bei 100,5 zu 100,0 lediglich ein halber Mannschaftspunkt auf den neuen Zweitligameister Friedrichshafen fehlen. Landesliga, Frauen: SKC Unterharmersbach 1 – SKC Germania Winzeln 1 (MP: 7:1, SP: 16:8, Kegel: 3359:3018). Unterharmersbach nahm auch im letzten Spiel von Beginn das Heft in die Hand. Zwar musste sich Jutta Zimmermann (510 Kegel) gegen eine der beiden besten Germaninnen, Hildegard Muske (525 Kegel), leicht geschlagen geben. Dafür punktete aber Patricia Buchholz (541 Kegel) gegen Stefanie Griener-Luz (481 Kegel) mit 4:0-Sätzen deutlich. Unterharmersbach führte beim Stand von 1:1 mit 45 Kegeln, ehe der absolute Kracher folgte.

Im Mittelpaar brillierte auch Barbara Schondelmaier gegen Ronja Mußler (500 Kegel) mit starken 568 Kegeln.

Zimmermann knackt alten Bahnrekord um vier Zähler

Doch was im anderen Duell abging, konnte keiner so wirklich fassen. Mit einer Serie von 167-162-183-178 Kegeln überspielte Bianca Zimmermann (690 Kegel) den alten Bahnrekord von Vereinskamerad Axel Schondelmaier um vier Kegel und räumte dabei unglaubliche 276 Kegel im Räumen ab. Zur Info: Der Weltrekord der Frauen, welcher nur an internationalen Meisterschaften erzielt werden kann, liegt bei 678 Kegeln. Aufgestellt wurde er 2017 von der Kroatin Ines Maricic in Dettenheim. Daneben konnte Margot Zaisser (493 Kegel) dann nur noch staunen und gab dabei fast alleine 200 Kegel ab.

Zur Schlusspaarung teilten sich Katrin Schondelmaier (271 Kegel) und Jana Wittmann (268 Kegel) das Duell gegen eine sich steigernde Sara Nachengast (525 Kegel) und gewannen bei 2:2 mit 14 Kegeln. Auch Natascha Beck (511 Kegel) entschied ihr Spiel gegen Anita Heim (494 Kegel) über die Kegelzahl. Somit stellten die Unterharmersbacher Frauen mit dem 7:1 und insgesamt 3359 Kegeln einen neuen Klubrekord auf. Die Generalprobe vor der großen Aufgabe im Viertelfinale des Deutschen Pokals kann somit als sehr gelungen betitelt werden.