Der Hochseilgarten am Tretenhof war geeignet für bis zu 60 Personen, die dort Klettern konnten. Allerdings wird die Anlage schon lange nicht mehr genutzt. Foto: Baublies

Verwaister Hochseilgarten wird abgebaut / Weitere Nutzung scheitert am schlechten Zustand

Die Tage des Hochseilgartens am Tretenhof sind endgültig gezählt. Schon lange steht die Anlage verwaist dort. Seit Ende 2016 gehört sie der Gemeinde, die nun Nägel mit Köpfen macht und die Anlage abbauen wird.

Seelbach. Gebaut wurde der Hochseilgarten zwischen den Jahren 2004 und 2005. Er wurde in den vergangenen Jahren allerdings schon nicht mehr genutzt. Hauptamtsleiter Pascal Weber sprach in diesem Zusammenhang auch von Problemen der ehemaligen Eigentümerin. Ende 2016 ging die Anlage in den Besitz der Gemeinde über. Da eine wirtschaftliche Existenzgrundlage schon länger nicht mehr gegeben sei und andere Ideen (siehe Info) vor allem ob des schlechten Zustands der Anlage nicht weiterverfolgt werden konnten, nimmt die Gemeinde nun das "Heft des Handelns" in die Hand, sagte Weber am Montag bei der Sitzung des Gemeinderats weiter. "Wir müssen uns eingestehen: Die Anlage war einmal richtig für Seelbach, sie ist es aber schon lange nicht mehr."

Deshalb soll nun der Bauhof ran. In den kommenden Monaten über den Winter hinweg soll die Anlage abgebaut werden. Die Verwaltung rechnet dazu mit Fremdkosten von 1000 Euro. Weber bezeichnete den Abbau der Fundamente des Hochseilgartens als schwierig, weshalb die Verwaltung vorschlug, diese zunächst in der Erde zu belassen, da niemand wisse, wie das Gelände später einmal genutzt werde. Zunächst solle eine "saubere Wiesenfläche" entstehen.

Die Fundamente griff bei der Aussprache Albert Himmelsbach, Fraktionsvorsitzender der FBL, noch einmal auf. "Eines Tages müssen sie ja doch weg, das Problem wird nur aufgeschoben, wenn die Fundamente in der Erde gelassen werden." Wenn der Bauhof ohnehin schon mit schwerem Gerät vor Ort sei, solle doch auch gleich alles entfernt werden, sagte Himmelsbach weiter. Pascal Weber schlug vor, die Situation zu beurteilen, sobald der Bauhof vor Ort die Arbeit aufgenommen habe. Bürgermeister Thomas Schäfer ergänzte, dass man unter Umständen darüber nachdenken könne, die Teile für spätere Projekte einzulagern, da es sich um Fertigfundamente handele.

Johannes Wagner (SPD) fragte wegen der Finanzierung des Abbaus auch nach der Kaution, die im ersten Pachtvertrag verankert gewesen sei. Dabei hatte es sich immerhin um 2500 Euro gehandelt. Weber bestätigte, dass die Kaution im Pachtvertrag gestanden hatte. "Der Betrag wurde allerdings nicht eingezogen", sagte er weiter und verwies darauf, dass dieser Vorgang in die Zeit vor dem Amtsantritt von Thomas Schäfer fiel.

Den Beschluss zum Abbau des Hochseilgartens in den kommenden Monaten fällte das Gremium letztlich einstimmig.

INFO

Ideen waren einige da

Die Gemeinde Seelbach wollte den Hochseilgarten nicht so einfach aufgeben und entwickelte verschiedene Ideen der Weiternutzung. Im Gespräch war zum Beispiel ein Hängebrückenparcours. Die Idee wurde auch von einem Tourismusbetreiber in Seelbach unterstützt. Doch der schlechte Zustand der Anlage hat der Idee einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Gemeindeunfallversicherung machte deutlich, dass die Anlage nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen standhält. Zumal die Gemeinde als Betreiber dann haftbar gewesen sei, falls etwas passiert. "Die Kiste ist uns zu heiß gewesen", sagte Pascal Weber. Eine weitere Idee sei ein Kinder- oder auch Erwachsenenspielplatz gewesen. Allerdings gebe es in diesem Bereich letztlich keine Notwendigkeit dafür. Letztlich scheiterte jede Idee auch am Pflegeaufwand, den der Bauhof hätte leisten müssen. Einnahmen hätte die Nachnutzung ebenso nicht generiert.