Mit Mundschutz fuhren die Seelbacher Feuerwehrleute durch die Gemeinde, um die Anwohner per Lautsprecher-Durchsage um die Einhaltung der Corona-Reegeln zu bitten. Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Mit Lautsprecher-Durchsagen Einhaltung der Corona-Regeln angemahnt

Jeder im Ort soll den Ernst der Lage kennen – das ist dem Corona-Krisenstab in Seelbach wichtig. Deshalb war die Freiwillige Feuerwehr am Karfreitag mit Lautsprechern in den drei Ortsteilen unterwegs und ermahnte alle, Abstand zu halten.

Seelbach. "Das ist eine Durchsage des Krisenstabes der Gemeinde Seelbach: Die Gefahr durch das Corona-Virus ist immer noch hoch. Bleiben Sie möglichst zu Hause." Ein rotes Feuerwehrauto fährt langsam durch die Ortsmitte. Die Durchsage, die mehrmals wiederholt wird, weist deutlich darauf hin, dass auch an den Osterfeiertagen die Corona-Regelungen eingehalten werden sollen.

Im Mannschaftswagen sitzen zwei Kameraden mit Mundschutz, die Berichterstatterin darf auf der Rückbank ein Stück mitfahren. Von der Hauptstraße geht die Fahrt durch die Kirchstraße vorbei am Friedhof zur Sonnhalde und zurück durch die Geroldseckerstraße. Die Straßen sind leer, es gibt kaum Autoverkehr und keine Passanten. Herangelockt von der unüberhörbaren Durchsage zeigen sich viele Einwohner auf den Balkonen, an den Fenstern oder in dem eigenen Garten.

"Mit den Durchsagen wollen wir keinesfalls Ängste oder Bedenken schüren", sagt Kommandant Bernd Wagner. Im Gegenteil, man wolle die Bevölkerung auf diese Weise bitten, auch weiter auf die Gesundheit aller – und vor allem der älteren und gefährdeten Mitbürger – zu achten.

Der Krisenstab hatte im Vorfeld verschiedene Maßnahmen diskutiert, wie man die Einwohner erreichen könne, sich trotz des schönen Wetters an die Ausgangsbeschränkungen und die Abstandsregeln zu halten. So sind beliebte Ausflugsziele wie die Ruine Geroldseck, der Naturlehrpfad im Litschental, der Schulhof in Seelbach, der Kirchplatz in Wittelbach und die Wassertretstellen vorsorglich gesperrt worden.

Als zusätzliche Maßnahme hatte der Krisenstab beschlossen, sich mit einer Durchsage an die Bewohner zu wenden. So könne man hoffentlich alle überzeugen, sich an die Corona-Regeln zu halten, ist Wagner überzeugt. "Die Freiwillige Feuerwehr war sofort bereit, diese Aufgabe im Auftrag des Krisenstabs am Karfreitag zu übernehmen." Man habe den Vormittag des Feiertags bewusst ausgewählt, da man der Meinung gewesen sei, dass zu diesem Zeitpunkt die meisten noch zu Hause sind und so durch die Ansprache erreicht werden.

Um die laufende Arbeit der Gemeinde, der Feuerwehr und weiterer Institutionen und Firmen in Seelbach in diesen Krisenzeiten noch enger abzustimmen, ist ein erweiterter Corona-Krisenstab eingerichtet worden. In dem Gremium arbeiten Kommandant Bernd Wagner und Jonas Jost seitens der Feuerwehr Seelbach, Bürgermeister Thomas Schäfer, die Ortsvorsteher Werner Göhrig und Albert Himmelsbach sowie die Amtsleiter der Gemeinde an der schnellen und eng abgestimmten Umsetzung von Maßnahmen der Seuchenbekämpfung vor Ort. Die Seelbacher Feuerwehr selbst koordiniert ihre interne Maßnahmen gegen Corona noch in einer speziellen Arbeitsgruppe. Ziel ist es, "auf alle denkbaren Situationen vorbereitet zu sein und notwendige Maßnahmen tagesaktuell einzuleiten".