Beim Projektchor des Männergesangvereins Allmannsweier dürfen auch Frauen mitsingen. Mit Stücken wie "Melodie D’Amour" und "Meereszauber" wusste der gemischte Chor im Matrosen-Outfit ebenso zu überzeugen wie der Männer- und der Frauenchor des Vereins. Foto: Lehmann

Männergesangverein Allmannsweier unterhält mit Seemannsliedern / Weniger Besucher als sonst

Der Männergesangverein (MGV) Allmannsweier hat sich bei seinem Konzert auf hohe See begeben. Unter dem Motto "Meer und mehr" wagte sich der Chor im übertragenen Sinn aufs Wasser und nahm die Gäste mit.

Allmannsweier. Wie "frisch vom Schiff" zeigten sich die Sänger des MGV, wie Helmut Schäfer lächelnd betonte. In weißen Hemden mit blauen Halstüchern und entsprechenden Seemannsmützen ausgestattet betraten die Männer des MGV die aufwendig dekorierte Bühne. Hier hatte sich der Verein einmal mehr mächtig ins Zeug gelegt und der Festhalle entsprechend dem Motto ein maritimes Flair verliehen. Von Leuchttürmen über Segel von Segelschiffen bis hin zu Booten und Bildern, die Urlaubsflair versprühten, war die Dekoration bestens durchdacht.

Begleitet von Ellen Foerster am Klavier eröffnete der Männerchor mit dem Lied "Seemann" den Konzertabend. Der Vorsitzende Martin Hertweck führte in diesem Jahr durch das Programm. Entgegen der bisherigen Konzerte konnte Hertweck in diesem Jahr weniger Besucher als sonst begrüßen, einige Stühle blieben leer, obwohl das Programm mehr Zuhörer verdient hätte.

"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah", sagte Hertweck und lud die Zuhörer ein, gemeinsam mit den Sängern auf die hohe See zu gehen, in den Gedanken weit weg zu reisen und das Salzwasser zu riechen und die Füße im Sand zu spüren. So stand bei den Männern unter anderem auch das Schifferlied, "Stenka Rasin und die Fürstin" und "Heut geht es an Bord" auf dem Programm, ehe die Männer von den Damen des Frauenchors abgelöst wurden.

Neues Duo tritt erstmals in Allmannsweier auf

"My Bonnie" und "Das Meer der Liebe" fanden bei den Besuchern ebenso großen Anklang, wie die Darbietungen des Projektchors von den Stücken "Melodie D’Amour" und "Meereszauber".

In das Programm eingereiht hatte sich auch das Duo "Kurt und Helmut". Während Helmut Schäfer bereits früher immer mal wieder als Solokünstler auf der Bühne dabei war, war es für Chormitglied Kurt Marzluf der erste Auftritt als Duo auf der Allmannsweierer Bühne. Mit den Oldies "Weiße Segel im Wind", "Der weiße Mond von Maratonga","La Paloma", "Aloha oe" und "Vaja Candios" animierte das Duo mit Marzluf am Keyboard und Schäfer an der Gitarre das Publikum zum mitschunkeln und mitsingen.

Der zweite Teil des Abends wurde vom Männerchor mit "Kaperfahrt" und abschließend "Santiano" eingeläutet. Danach war es wieder an den Frauen, das Publikum zu unterhalten. Gekonnt setzten diese ihre Stimmen bei den Stücken "Sailing" und "Die Gitarre und das Meer" ein. Den Schlusspunkt des Abends setzte der Projektchor mit "Capri Fischer" und "Wir lieben die Stürme". Doch ohne Zugabe kamen die Musiker nicht von der Bühne. Wenn auch einige Plätze leer blieben fiel der Applaus der anwesenden Zuhörer umso lauter aus.

INFO

Der Weg zum ersten Konzert

Der Verein wurde Mitte November 1909 unter dem Namen "Gesangverein Allmannsweier" gegründet. Bei seiner Gründung bestand der Verein aus 25 aktiven und 25 passiven Mitgliedern. Die treibende Kraft in den ersten Jahren war der Dirigent Robert Senger, der gleichzeitig Lehrer in Allmannsweier war. Überhaupt zeigt die Liste der Dirigenten, dass sich oft Lehrer für dieses Amt zur Verfügung stellten. Der Verein hielt seine Singstunden zunächst im Schulhaus ab. Fleißig wurde geübt, um möglichst bald vor die Öffentlichkeit treten zu können. Bereits am 25. Dezember 1909 wurde der erste "Ball" veranstaltet.