So könnte nach Architektenplänen die Ortsmitte Wittenweiers bald aussehen. Mitglieder des Ortschaftsrats und Bürger haben allerdings schon die fehlenden Parkplätze kritisiert. Ein Dorn im Auge sind vielen auch die Bäume und deren Laub. Foto: Visualisierung: Heer

Widerstand gegen Pläne für Wittenweiers Zentrum. Zu viele Bäume und zu wenige Parkplätze

Wittenweier - Wie soll die Ortsmitte in Wittenweier aussehen? Architekt Georg Heer zeigte im Rahmen der jüngsten Ortschaftsratssitzung erste Pläne, wie die Ortsmitte gestaltet werden kann.

Bereits im Vorfeld hatte der Ortschaftsrat beraten. Anhand dieser Vorgaben hat Architekt Heer erste Visualisierungen angefertigt.. Miteinbezogen wurde der Bereich von der Hauptstraße, Ecke Kirche bis zur Jahnstraße. Laut Planungen von Heer soll dieser Bereich komplett gepflastert werden, um diesen deutlich abzugrenzen und sogar eine Verkehrsberuhigung zu erwirken.

An den Anfangs- und Endpunkten sollen Bäume gepflanzt werden, ebenso entlang des Kirchengartens. Wo drei Bäume und eine Sitzgelegenheit geschaffen werden sollen. Der Brunnen soll mehr hervorgehoben werden, so soll dieser laut Heers Planungen frei stehen. Daneben soll ein Baum gepflanzt werden. Für die Pflasterarbeiten ist ein Natursteinpflaster vorgesehen. Dort sollte sich, so Heer, das Gremium Gedanken machen, da je nach Pflasterung eine Begehung mit Rollatoren schwierig wäre. Kritische Worte gab es vom Ortschaftsrat. Parkmöglichkeiten werden nicht vorgesehen, deshalb monierte Volker Heitz (FW), dass Parkflächen ermöglicht werden sollten. Auch sprach er sich dafür aus, die Straße geteert zu belassen.

Martin Sattler (SPD) kritisierte, dass es keinen besonders ausgewiesenen Gehweg gibt. Er würde einen Sitzplatz am Brunnen zudem begrüßen. Weiter fand die Idee, den Kirchplatz miteinzubeziehen, Gefallen bei den Räten, so könnte auf die Bäume verzichtet werden und dort Parkraum geschaffen werden.

Uwe Milsch (FW) sah in den Bäumen Konfliktpotenzial wegen des Laubes. Dieses bewahrheitete sich auch in der Frageviertelstunde, in der ein Bürger ankündigte, "ich gehe von Pontius nach Pilatus um das zu verhindern". Andere kritisierten die drei Bäume entlang des Kirchgartens, die Laub verursachen würden.

Als Möglichkeit für Parkraum sah Michael Lutz (CDU) nach der Zusammenlegung des Feuerwehrgerätehauses den Hof der Feuerwehr. Für Heer stand nach der Menge an Kritikpunkten fest: das Gremium muss noch die Hauptentscheidung treffen, ob es einen zentralen Platz möchte. Alle Anforderungen könnten nicht erfüllt werden.

Für Heitz steht fest, dass dieser Platz in der Hauptsache nicht für Feste, sondern zum Parken bei Gottesdiensten genutzt werde. Bürgermeister Wolfgang Brucker indes fand die Planungen gelungen. Für ihn sei dieser Platz ein Kleinod, der gestalterisch hervorgehoben werden könnte. Auch er begrüßte es, auf die Kirchengemeinde zuzugehen, und diesen Platz in die Gestaltung miteinzubeziehen. "Das soll nicht die Festmeile von Wittenweier werden", so Brucker "sondern mehr Qualität schaffen". Wenn man da alles unterbringen wollte, was gefordert wäre, könnte man die Gestaltung der Ortsmitte auch bleiben lassen.

Das Parkproblem sehe er nicht, schließlich sei die Hauptstraße breit genug, um dort zu parken. Gerda Herr (SPD) kritisierte den Plan zum freistehenden Brunnen. Wo er doch jährlich ein Bezugspunkt als Osterbrunnen sei und die Dekoration an den darum befindlichen Hecken und Sträuchern immer wieder ein Hingucker sei.

Info: Bürger am Zug

Weitere Kritik gab es von den Bürgern wegen der Bäume, der Pflasterung, da Lärm befürchtet werde, aber auch hinsichtlich des wegfallenden Parkraums. Grünstreifen sollten besser durchdacht werden, sodass auch Zufahrten uneingeschränkt möglich seien, so der Tenor. Schließlich seien die Gärten grün gestaltet, demnach bräuchte es keinen Grünstreifen. Eine Frage war auch die Klassifizierung der Straße und deren Höchstgeschwindigkeit. In den kommenden Wochen sind die Bürger aufgerufen, Anregungen schriftlich und auch mündlich für die Gestaltung der Ortsmitte einzubringen.