Kinderbetreuung: Diakonisches Werk fordert Platzpauschale / Schwanauer Rat entscheidet am Montag darüber

Nicht nur in den Nachbargemeinden, auch in Schwanau muss eine Lösung für die Betreuung der jüngsten Bürger her. So überlegt sich die Gemeinde, der Tagespflege finanziell weiter unter die Arme zu greifen.

Schwanau. Ein Kind in einem Kindergarten betreuen zu lassen, ist in Schwanau nicht die einzige Möglichkeit: Auch das Angebote in der Kindertagespflege habe in der Gemeinde Bedeutung. "Neben der Nachfrage nach einem Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung steigt auch die Nachfrage nach der Kindertagespflege", heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats für den Montag, 20. Mai.

Das Diakonische Werk Ortenau, als Träger der Kindertagespflege für die Südliche Ortenau, das Kinzigtal und Achern stehe derzeit vor einer großen Herausforderung: Zum einem steigt die Nachfrage an Kinderbetreuungsplätzen, wohingegen es derzeit nicht genügend Tagespflege-Eltern gebe. Diese zu finden und auszubilden sei nicht leicht. Ebenso wenig wie vorhandene Tagespfleger dazu zu motivieren, ihre Betreuungsplätze auszuschöpfen. Das Diakonische Werk Ortenau sieht sich deshalb in der Pflicht andere Wege zu gehen, die dieser misslichen Situation ein Ende bereiten. Die Forderung lautet daher, die Tagespfleger weiter zu fördern, um damit zum einen die Kindertagesbetreuung zu entlasten, zum anderen den Berufszweig attraktiver zu gestalten.

Insgesamt zwölf Kinder aus Schwanau sind im Jahr 2018 mehr als einen Monat lang im Rahmen der Kindertagespflege betreut worden.

Förderungen gibt es bereits in umliegenden Kommunen

Der Beschlussvorschlag der Gemeinde lautet nun, den Tagespflegern ergänzend zu den 6,50 Euro pro Kind pro Stunde weitere Zuschüsse zu gewähren, soll heißen: Wird ein Betreuer ein Kind aus Schwanau, das zwischen einem und dreizehn Jahre alt ist, bei sich aufnehmen, soll er von der Gemeinde pro Kind für 15 Stunden pro Woche Betreuungszeit insgesamt 30 Euro im Monat erhalten, 60 Euro im Monat bei mehr als 15 Stunden Betreuung in der Woche und zehn Euro für regelmäßige Betreuung zu "außergewöhnlichen" Zeiten – vor 7.30 Uhr, nach 17.30 Uhr, an Wochenenden oder über Nacht. Für den Zuschuss müsse der Betreuer das Kind mindestens einen Kalendermonat bei sich aufgenommen haben.

Ähnliche Förderungen, so in der Sitzungsvorlage festgelhalten, würden bereits in zahlreichen anderen Kommunen – Ettenheim, Friesenheim, Lahr, Kippenheim, Seelbach, Mahlberg, Ringsheim und Rust – praktiziert. Das Diakonische Werk habe sich das Ziel gesetzt, die Platzpauschale in so vielen Gemeinden wie möglich einzuführen. Ob sich Schwanau dieser Regelung anschließen wird, entscheidet sich am Montag, 20 Mai, in der Gemeinderatssitzung im Bürgersaal Ottenheim. Beginn ist um 19.30 Uhr. Dort werden Vertreter des Diakonischen Werks sowie Tagesmütter aus Schwanau anwesend sein und über ihre Tätigkeit berichten.