Elmar Groß (von links), Michael Fertig und Wolfgang Brucker sind gespannt wieviele Bürger sich an der Haushaltsbefragung beteiligen. Foto: Goltz

Fragebogenaktion soll Aufschluss geben, was sich die Schwanauer wünschen

Mit einer Bürgerbefragung will die Gemeinde Schwanau Vorstellungen, Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung für die weitere Entwicklung der Gemeinde sammeln. Die Fragebogen werden heute auf die Briefkästen der Bürger verteilt.

Schwanau. Wie sehen die Schwanauer ihre Gemeinde? Wo sollen in Zukunft Schwerpunkte gesetzt werden? Wo sehen die Bürger Qualitäten, wo noch Handlungsbedarf? Im frisch gedruckten Haushaltsfragebogen, der von der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der STEG Stadtentwicklung erstellt wurde, werden all diese Fragen behandelt. "Wir wollen uns ein Bild der Bürger über unsere Gemeinde verschaffen, um auf Wünsche und Tendenzen eingehen, um uns so in Zukunft gut weiterentwickeln zu können", erklärt der Schwanauer Bürgermeister, Wolfgang Brucker. Aus diesem Grund hätten alle Bürger heute Morgen einen Fragebogen in ihren Briefkästen auffinden können. Dieses Vorgehen habe mehrere Vorteile gegenüber einer Bürgerversammlung: Zum einen würde so jeder Einzelne erreicht, zum anderen würde die Anonymität die Bürger mutiger machen auch einmal scharfe Kritik zu äußern. "Bei einer Versammlung traut sich nicht jeder seine Meinung zu äußern, geschweige denn dafür auch noch aufzustehen und an ein Mikofon zu laufen. Am Ende der Veranstaltung haben wir somit höchstens acht Stimmen eingesammelt", sagt Elmar Groß von der STEG Stadtentwicklung, die seit mehr als zehn Jahren die Gemeinde bei der Sanierung begleitet. "Die Haushaltsbefragung ist keineswegs zielgruppenorientiert,  sie richtet sich an jeden", fügt Brucker hinzu.

Der Fragebogen besteht aus insgesamt 27 Fragen und gliedert sich in sechs verschiedene Themenfelder. Als Erstes werden statistische Basisdaten abgefragt, also grundsätzliche Fragen zu persönlichen Wohn- und Arbeitsbedingungen. Es folgen Fragen zur städtebaulichen Entwicklung, zum Wohlbefinden der Schwanauer in Bezug auf Wohnen und Arbeiten, zur Mobilität, zu Handel und Dienstleistungen, zu Miteinander (Familie, Senioren, Jugend, Bildung und Kultur) sowie zu Umwelt, Landwirtschaft, Freiraum und Energie. "Bei den Fragen geht es um Rück- und Ausblick, die Außenwirkung und die Innenansicht der Gemeinde und um die Ansicht Einheimischer versus neu Zugezogener", sagt Groß.

Rund 15 Prozent Rücklauf erhoffe sich Gemeinde und STEG. "Wir müssen realistisch bleiben. Wir freuen uns über jedes Prozent mehr, wobei man auch immer bedenken muss, dass eine sehr hohe Beteiligung auch eine negativ gestimmte Bürgerbewegung widerspiegeln kann", erklärt Groß. Brucker zeigt sich optimistisch. "Es wird uns voran bringen, da bin ich mir sicher."

Ab heute gilt es: Bis zum 8. Dezember können die Fragebogen im Rathaus abgegeben werden. Als Dankeschön für die freiwillige Teilnahme, die laut Groß circa eine halbe Stunde in Anspruch nimmt, können die Bürger auch am dazu ausgeschriebenen Gewinnspiel teilnehmen. Fünf Chancen auf einen Gewinn gibt es, wobei der erste Preis eine Gutscheinkarte für den Europa-Park Rust im Wert von 175 Euro ist.

INFO

So geht`s weiter

Mit dem 8. Dezember endet die erste Phase: Bis zu diesem Tag können die Bürger ihre Fragebogen im Rathaus abgeben. Über den Winter werden die Daten erfasst, ausgewertet und analysiert. Im Frühjahr werde die STEG die Ergebnisse den Bürgern bei Veranstaltungen mitteilen und sich mit dem Gremium der Gemeinde über weitere Entwicklungsschritte beraten.