Pater Joseph hatte eine Mangofrucht aus Indien mitgebracht und eingepflanzt. Daraus ist ein kleiner Baum geworden, den er nun im Pfarrhaus Schuttertal zurücklässt Foto: Dach

Religion: Pater Joseph verlässt das Schuttertal nach drei Jahren

Schuttertal/Seelbach - Im Oktober verlässt Pater Joseph Korattiyil Deutschland, um wieder in seinen Orden nach Indien zurückzukehren. In der Seelsorgeeinheit an der Schutter war er drei Jahre als Priester tätig. Er habe sich hier sehr wohl gefühlt, sagt er.

Sechs Jahre in Offenburg gewesen 

Insgesamt zehn Jahre hat Pater Joseph Korattiyill nun im Erzbistum Freiburg als Priester gewirkt. Bevor er im Herbst 2017 in das Pfarrhaus in der St. Antonius-Gemeinde in Schuttertal einzog, war er bereits sechs Jahre in der katholischen Pfarrgemeinde St. Ursula in Offenburg gewesen.

Zunächst habe er vor zehn Jahren acht Monate im Mutterhaus des Ordens der "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul" in Freiburg gewohnt, erzählt Pater Joseph im Gespräch mit unserer Redaktion. In Freiburg erlernte er in dieser Zeit die deutsche Sprache in einer Sprachschule, bevor er als Seelsorger in Offenburg tätig wurde.

Höchstens zehn Jahre lang in Deutschland bleiben 

Die zehn Jahre seien sehr schnell vorbei gegangen, bedauert Pater Joseph. Jedoch sei die Regel in seinem indischen Orden im Bundesland Kerala so, dass ein indischer Priester höchstens zehn Jahre lang am Stück in Deutschland bleiben könne. Danach müsse er wieder in seinen Heimatorden zurückkehren, um dort mindestens ein Jahr lang zu bleiben. Danach sei es möglich, als Priester für weitere zehn Jahre nach Deutschland zurückzukehren. Diese Regelung findet Pater Joseph gut, er sagt: "Da kann ich wieder Kraft tanken in meinem Orden in Indien. Wenn es der Herrgott will, kehre ich danach vielleicht wieder nach Deutschland zurück."

In der Seelsorgeeinheit an der Schutter habe er sich sehr wohl gefühlt, die Kollegen und das ganze Team hätten sehr gut zusammengearbeitet. Die Gläubigen hätten ihn mit offenen Armen empfangen und seien ihm gegenüber stets sehr freundlich gewesen. Auch die Landschaft hier habe ihm sehr gut gefallen.

Sein Herz sei schwer, seine zweite Heimat Deutschland zu verlassen

Ein großer Wermutstropfen sei die Corona-Pandemie, bedauert er. Allerdings freue er sich sehr, dass die Gläubigen nun wieder, wenn auch unter Einschränkungen, die Gottesdienste besuchen dürfen. Ganz schwierig sowohl für ihn als auch für die Mitglieder der Gemeinde sei es, sich nicht mehr per Handschlag begrüßen zu dürfen.

So sehr er sich auch über die Rückkehr in seine Heimat Indien freue, wo ihn sein Vater, zwei Schwestern, welche als Ordensschwestern tätig sind, und ein Bruder mit seiner Familie erwarten, sei sein Herz auch schwer, seine zweite Heimat Deutschland, verlassen zu müssen. Er nehme nicht viel mit nach Indien, nur das Allerwichtigste.

Pater Joseph verlässt seine zweite Heimat

Jedoch bedaure er es, dass er seinen Mangobaum nicht mitnehmen könne. Er lasse ihn im Pfarrhaus in Schuttertal und sei sich sicher, dass er dort weiter gut gepflegt werde. Vor zehn Jahren habe er eine Mangofrucht aus Indien mitgebracht und eingepflanzt. Daraus sei nun der Baum geworden, der hier recht gut gedeihe, aufgrund der Witterungsverhältnisse in Deutschland aber keine Früchte trage, erzählt Pater Joseph.

"Er war ein sehr, sehr guter Seelsorger, wir lassen ihn nur ungern ziehen", sagt Dekan Mette über Pater Joseph.

Abschiedsgottesdienst am Samstag 

Pater Joseph Korratiyil verlässt nach zehnjährigem Wirken als Priester Deutschland und damit auch die Seelsorgeeinheit der Kirche an der Schutter, in der er drei Jahre lang wirkte. Ein Abschiedsgottesdienst wird am Samstag, 26. September, ab 18.30 Uhr in der St. Antonius-Kirche im Ortsteil Schuttertal veranstaltet. Wegen der Pandemie dürfen jedoch nur 80 Gläubige in die Kirche gelassen werden. Infos zum Gottesdienst findet man auch auf der Homepage der Kirche an der Schutter unter www.kath-schutter.de.