Hinter dem Sodhof im Schuttertal (rechtes Bild) würde das geplante Windrad hervorragen. Rund 1300 Meter davon entfernt stehen schon Windkraftanlagen am Kambacher Eck (linkes Bild), die man am Sodhof laut Aussage der Bewohner hört. Symbolfotos: Archiv/Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Windrad: Einwendung gegen geplante Anlage auf dem Kallenwald / Angst vor Lärm und Bränden

Auf dem Kallenwald auf Seelbacher Gemarkung soll ein Windrad gebaut werden. Keine 500 Meter von dem geplanten Standort steht der Sodhof. Dessen Anwohner haben nun per Anwaltsschreiben Einwendungen gegen das Windrad gehoben.

Schuttertal/Seelbach. Der Bau des Windrads ist ein Projekt von Ökostrom und Badenova und soll auf Seelbacher Gemarkung auf dem Kallenwald errichtet werden. Die Bewohner des Sodhofs im Schuttertal wollen dagegen kämpfen (wir haben berichtet). "Das Windrad wird mit Sicherheit geschäftsschädigend", sagt Magdalena Faißt. Sie und ihr Mann Ulrich – gemeinsam mit Magdalenas Bruder Hubert Zwick Mandanten des Anwalts Franz Lögler – betreiben das Wanderlokal im Sodhof. Vor allem aufgrund des Lärms fürchten sie um ihre Gäste. "Wir kennen das schon vom Kambacher Eck – und das sind 1300 Meter", sagt Zwick, der neben dem Sodhof einen landwirtschaftlichen Betrieb führt. "Das ist eine Zumutung für uns Bewohner", findet auch Magdalena Faißt.

Brandgefahr treibt Anwohner um

Zudem befinde sich der geplante Standort des Windrads in einem Landschaftsschutzgebiet. "Die Fläche liegt in einem ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet mit sehr strengen Verbotstatbeständen", heißt es in der 48-seitigen Einwendung, die Lögler im Namen seiner Mandanten an das Landratsamt des Ortenaukreises geschickt hat. Zwar gebe es Ausnahmen für die Befreiung von den Verbotstatbeständen, allerdings müsse das geprüft werden. "Diese Prüfung wurde aber nicht durchgeführt. Vielmehr wurde die Befreiungsmöglichkeit einfach in das nachfolgende immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren verschoben. Das ist nicht zulässig", heißt es in dem juristischen Schreiben weiter. "Es wäre ein gravierender Eingriff in die Landschaft", sagt Zwick, der für seinen Hof eine Wertminderung befürchtet.

Jenseits der Paragrafen fürchten sich die Anwohner, die betonten, nichts gegen Windkraft zu haben, jedoch vor allem vor den Auswirkungen des Windrads. Außer vor dem Lärm sorgen sie sich auch vor der Brandgefahr. Im Februar brannte ein Windrad auf dem Langenhard ab, so wie auch schon 2013. Denn mit unter 500 Metern Abstand zum Standort auf dem Kallenwald wäre der wohl Sodhof innerhalb der Evakuierungszone.

Zusätzlich zu dem Schreiben, das dem Landratsamt zugegangen ist, wurde durch Anwalt Lögler eine Liste mit 400 Unterschriften von Menschen aus dem Schuttertal und Prinzbachtal vorgelegt, die genau wie die Sodhof-Anwohner gegen das geplante Windrad sind.

Derzeit prüfen die zuständigen Fachbehörden die Einwendungen, so der Landratsamt-Pressesprecher Kai Hockenjos. Im September solle es dann einen öffentlichen Erörterungstermin in Seelbach geben, bei dem die Sodhof-Bewohner den Beteiligten noch mal ihre Bedenken vortragen können.