Mario Lauer und die Ringer des RSV Schuttertal hoffen darauf, bald wieder auf die Matte gehen zu können- Foto: Axel Dach Foto: Lahrer Zeitung

Ringen: Trainer des RSV Schuttertal über Auswirkungen der Corona-Krise auf den Verein / Einheiten per Live-Chat sind in Planung

Die Corona-Krise stellt auch den Ringersportverein Schuttertal vor große Herausforderungen. Trainer Mario Lauer, der die RSV-Athleten seit 2018 betreut, hat sich zur Situation des Vereins und der seiner Ringerkollegen geäußert.

Herr Lauer, wie hart treffen die Einschränkungen den RSV Schuttertal?

Momentan trifft es alle Vereine gleichermaßen hart. Seit Mitte März dürfen wir die Turnhalle sowie unseren Kraftraum auf Anweisung der Gemeinde nicht mehr nutzen.

Wie trainieren die Ringer der ersten und zweiten Mannschaft, die Kinder und Jugendlichen dann?

Da ja der Gang in den Kraftraum untersagt wurde – ebenso wie gemeinsame Waldläufe als Trainingseinheiten – ist ein teamorientiertes Training momentan leider nicht möglich. Manche Ringerkollegen haben zu Hause ein paar Geräte und machen ihre Läufe selbstständig. Ich hoffe, dass alle anderen Aktiven das schöne Wetter und die freie Zeit aufgrund eventueller Kurzarbeit nutzen und ebenfalls motiviert sind, sich fit zu halten. Bei der Jugendabteilung setzen die beiden Trainer Eddy Jüngling und Jan Riedl darauf, den Eltern motivierende Nachrichten zu schreiben, sich gemeinsam in der Natur zu bewegen.

Gibt es ein Live-Chat-Training?

Ja, es wird momentan daran gearbeitet. Es soll zwei- bis dreimal in der Woche stattfinden. Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle bei den Online-Trainern und bei allen bedanken, die sich daran beteiligen. Ich hoffe, dass dieser "Corona-Spuk" bald ein Ende findet und wir wieder regulär trainieren können.

Was bereitet Ihnen als Trainer derzeit die meisten Sorgen?

Wir hatten in der letzten Oberliga-Saison klar bewiesen, dass wir als Mannschaft funktionieren und Fortschritte gemacht haben. Mit einem hervorragenden dritten Platz von zehn Mannschaften waren wir sehr zufrieden. Jetzt heißt es "dranbleiben" – egal wie. Denn die nächste Runde rückt langsam aber sicher immer näher. Unsere Rundenkämpfe würden am 5. September starten. Es bleibt zu hoffen, dass dem Südbadischen Ringerverband noch ein bisschen Zeit bleibt, um eine Entscheidung zu treffen und dass es auch bald Lockerungen für die Trainingsaufnahme gibt. Denn völlig ohne ringerischere Vorbereitung in die Saison zu starten, würde sich sicher auch auf der Matte bemerkbar machen.

Gibt es Ringer des RSV, welche momentan besonders von der Corona-Krise betroffen sind?

Für fünf unserer RSV-Athleten (Carlos Kiesel, Luca Munz, Luan Lauer, Elias Grießbaum und Luca Kappus) ist die Corona-Krise besonders bitter, da sie sich einen Startplatz bei den Deutschen Meisterschaften erkämpft hatten, die jetzt verschoben werden sollen. Ich bin mir sicher, es hätte ein erfolgreiches und medaillenreiches Turnier werden können.

Wie lief denn das bisherige Jahr für den RSV?

Bereits im Januar konnten sich unsere Talente Luan Lauer und Luca Munz in Bindlach auf einem Sichtungsturnier der Bundestrainer souverän durchsetzen und sicherten sich somit einen Platz im Nachwuchskader des Deutschen Ringerbunds. Während Luan noch Anfang März nach Moldawien reiste, um internationale Luft zu schnuppern, hatte Luca Mitte März schon das Nachsehen, weil alle Lehrgänge und internationalen Turniere bis auf Weiteres abgesagt wurden. Ich wünsche den beiden, dass sie trotzdem ihren Ehrgeiz und die Motivation nicht verlieren und ihr großes Ziel im Auge behalten.  Die Fragen stellte Axel Dach.