Das Kohlemeiler-Projekt stellten (von links) Kurt Weber (Waldservice Ortenau), Köhler Lukas Sprich, Achim Zehnle (Forst BW) sowie die beiden Auszubildenden Luca Singler und Marius Fischer vor. Foto: Fischer Foto: Lahrer Zeitung

Dorfjubiläum: Projekt für die 800-Jahr-Feier in Schweighausen vorgestellt / Viele Feste geplant

Schweighausen. Nach alter Köhlertradition wird anlässlich der 800-Jahr-Feier in Schweighausen im Frühjahr 2019 ein Kohlemeiler entstehen. Die Idee dazu hatten zwei engagierte Schweighausener Forstleute: Kurt Weber vom Waldservice Ortenau und Achim Zehnle von der Forst Baden-Württemberg. Fachmännische Hilfe holen sich die beiden bei einem befreundeten Forst- und Meisterkollegen aus dem oberen Wiesental, Lukas Sprich aus Wieden. Er organisiert unterhalb des Belchen jährlich einen solchen Kohlemeiler und wird das Schweighausener Vorhaben unterstützend begleiten.

Die Wiese bei der Wassertretanlage in Schweighausen, am Ende des Kniesteinwegs, unterhalb der Kniesteinkapelle, wurde als Standort des geplanten Kohlemeiler am Dienstagabend der Bestimmung übergeben. Eine solche Anlage diente früher der Herstellung von Holzkohle, die für das Handwerk, wie zum Beispiel in der Schmiede, gebraucht wurde. Laut Überlieferungen gab es auch in Schweighausen solche Kohlemeiler und einer Familie, heute noch als die "Kohlis" bekannt, soll der letzte Köhler entstammt sein. Ein ganzes Waldgebiet, der sogenannte Kohlewald unterhalb der Hohen Geis in Richtung dem Hinteren Geisberg liegend, deutet ebenfalls auf diese alte Tradition hin.

Auszubildende der Waldservice Ortenau und der Forst BW werden nun im Herbst und im Winter rund 20 bis 25 Ster Holz einschlagen und dies zunächst zum Trocknen lagern. Der eigentliche Aufbau des Kohlemeilers erfolgt Ende April. Er wird mit einem Festakt am 11. Mai angezündet. Als ehrenamtliche Köhler haben sich Bernhard Schwörer und Matthias Striegel bereit erklärt, zunächst die Verdampfung, dann den Verkohlungsprozess rund um die Uhr zu überwachen – und das über zwei Wochen lang. Wenn der Rauch blau aufsteigt, ist die Holzkohle fertig. Das Holz darf nur verglühen, aber darf nicht verbrennen, so Lukas Sprich.

Die Öffnung des Kohlemeilers und ein sogenanntes Absacken der Holzkohle soll wiederum mit einem Festakt am 24. Und 25. Mai erfolgen. Zwischen Aufbau und Öffnen des Meilers sind verschiedene Veranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten geplant.

Gerechnet wird mit zwei bis drei Tonnen brauchbarer Holzkohle.

Aber bis dahin ist es noch weit, so ließen die Organisatoren Kurt Weber und Achim Zehnle am Dienstagabend bei der Vorstellung des Projekts verlauten. Für die lange Wartezeit spendierte die CDU Schuttertal zwei große Ruhebänke, die anlässlich des Schuttertaler Ferienprogramms unter Anleitung der Zimmerfrau Lisa Göppert geschaffen wurden.