Maria Vetterer wird 90 Jahre alt. Foto: cbs

Schuttertälerin wird heute 90 Jahre alt. Großfamilie ist am Wichtigsten. Vorfreude auf Frühling

Schuttertal - Maria Vetterer feiert heute ihren 90. Geburtstag. Jeden Morgen gilt ihr erster Gang den geliebten Hühnern und der Katze. Erst, wenn die Tiere versorgt sind, gönnt sich Maria Vetterer ihr Frühstück. "Ich freue mich auf jeden neuen Tag", sagt die rüstige Schuttertälerin.

Fast schon ungeduldig wartet sie auf den Frühling, wenn sie endlich wieder im Garten werkeln kann. "Ich schaff halt lieber im Garten, als spazieren zu gehen. Dann sehe ich am Abend, was ich geschafft habe", erklärt die 90-Jährige. "Im Winter war es mir schon ein bisschen langweilig." Prompt holt sie von der Kommode eine Bastelarbeit hervor. Sich selbst hat sie gemeinsam mit ihrem vor sechs Jahren verstorbenen Ehemann Josef Vetterer auf einer Ruhebank in Miniaturform gebastelt. Ein Kunstwerk, das ihr die größte Freude ist.

Sie war das fünfte und jüngste Kind von Katharina und Leopold Schnurr in Löcherberg im Renchtal. Mit 14 Jahren absolvierte sie ihr Pflichtjahr auf einem Bauernhof in Löcherberg und besuchte parallel die Koch- und Fortbildungsschule in Oppenau. Weitere drei Jahre arbeitete sie in der Krankenhausküche in Oppenau sowie im Erholungsheim Rubens in Baden-Baden. Die Aussicht auf einen besseren Verdienst ließ sie nach Seelbach ziehen, wo bereits eine Schwester verheiratet war und in der Zigarrenfabrik Krämer arbeitete.

In Seelbach lernte die Jubilarin Josef Vetterer aus Schuttertal kennen und lieben. Nach der Trauung im Jahr 1951 wohnte das Ehepaar im Elternhaus von Josef Vetterer. Die Schwiegereltern im Haus ermöglichten Maria Vetterer eine Berufstätigkeit trotz vier Kindern. "Ich wusste meine Kinder bei den Großeltern in den besten Händen." Das Haus in Schuttertal wurde umgebaut und die Großfamilie war glücklich. Die 90-Jährige erzählt von wunderschönen Unternehmungen im Rentenalter. Weil Ehemann Josef nicht mehr gut zu Fuß war, erkundeten die beiden mit dem Auto den gesamten Schwarzwald. Vor allem abgelegene Dörfer hatten es den beiden angetan. Gern erinnert sich Maria Vetterer an Auslandsreisen, die sie nach Lourdes, in die Schweiz, nach Holland oder Italien brachten.

Regelmäßig ist sie zu Gast bei den Seniorennachmittagen und freut sich auf gemeinsame Unternehmungen. Vetterer ist erfüllt von großer Dankbarkeit für ein reiches Leben. Nirgends fühlt sie sich wohler als im Kreis ihrer Großfamilie und in ihrem geliebten Garten.