Der Arbeitskreis "Älter werden in Schuttertal" traf sich im örtlichen Rathaus. Foto: Axel Dach Foto: Lahrer Zeitung

Schuttertal: Ar­beitskreis "Älter werden in Schuttertal" plant für Pfarrscheune

Die Pfarrscheune in Schuttertal wird Standort einer Tagesbetreuung und einer selbstverantworteten Pflegewohngruppe. Im Arbeitskreis "Älter werden in Schuttertal" ist das Projekt konkretisiert worden.

Schuttertal. Ursula Gruninger gab zunächst einen Überblick über Baustand und Finanzierung. Sie freute sich, den Mitgliedern mitteilen zu können, dass ein Tilgungszuschuss im sechsstelligen Bereich gewährt worden sei. Lucia Eitenbichler von der Gemeinde teilte mit, dass die Pfarrscheune voraussichtlich Mitte bis Ende August abgerissen werde. Der Abriss könne eigentlich jetzt schon beginnen, doch er sollte zeitnah zu den Rohbauarbeiten erfolgen, die noch vergeben werden müssen, erklärte Gruninger.

Die Mitglieder des Arbeitskreises beschlossen, zum Spatenstich – voraussichtlich im Herbst – eine öffentliche Mitmachaktion vorzubereiten. Einig war man sich, dass es ein Samstagnachmittag sein soll. Ein Fingerbuffet, Getränke, Kuchen und Kaffee sollen angeboten werden. Bei schlechtem Wetter soll ein kleines Zelt im Pfarrhof aufgebaut werden. Es wurde überlegt, einen Teil der alten Ziegel der Pfarrscheune zu bepflanzen oder mit schönen Sprüchen für die Besucher zu gestalten, jedoch ist diese Idee noch nicht ganz ausgereift.

Für acht Vollzeitstellen werden etwa 15 Arbeitskräfte gebraucht

Darüber soll in der nächsten Sitzung endgültig beraten und entschieden werden, so Eitenbichler. Am Aktionsnachmittag sollen auch Stellwände mit Plänen sowie Infotafeln aufgestellt werden. Darüber hinaus soll ein Kurzfilm über die Arbeit von Alltagsbegleitern und das Leben in einer Pflegewohngruppe gezeigt werden. Eitenbichler teilte mit, dass etwa acht Vollzeitstellen als Alltagsbegleiter nötig seien, für die man etwa 15 Arbeitskräfte brauche. Es hat Gespräche mit der Nachbarschaftshilfe gegeben, für das Projekt Pfarrscheune eine Genossenschaft zu bilden, doch es würde eher eine Vereinsgründung in Betracht kommen.

Die Nachbarschaftshilfe stehe dem Projekt "Pfarrscheune" offen gegenüber, betonte Eitenbichler. Dies bestätigte die Vorsitzende Anita Weber: "Wir wollen mit Ihnen an einem Strang ziehen." Nun sollen weitere Gespräche geführt werden, wie der Verein aussehen könnte. Der Organisationsaufbau soll bis Ende 2019 stehen, so Eitenbichler.

Die Mitglieder der Arbeitskreise stellten übereinstimmend fest, dass es in der Bevölkerung noch nicht ganz klar sei, was Alltagsbegleiter exakt machen und wie genau man in einer Pflegewohngruppe lebt. Cindy Schätzle betonte, dass es wichtig sei, den Bürgern nahezubringen, was der Unterschied zwischen Pflegeheim und Wohngruppe sei. Alle waren sich einig, dass etwa an Seniorennachmittagen oder im Frauenbund Infonachmittage hierzu angeboten werden sollen. Eitenbichler ist optimistisch, dass viele Frauen in der Gemeinde für die Ausbildung als Alltagsbegleiterin zu gewinnen sind. Auch Männer könnten sich ausbilden lassen, betonte sie auf Nachfrage.

Nach der Sitzung wurde der Kurzfilm "Ein gelingender Alltag" gezeigt, der in einer Pflegewohngruppe in Umkirch gedreht wurde. Er zeigt sehr anschaulich sowohl das Leben in einer Pflegewohngruppe als auch das Berufsbild des Alltagsbegleiters. Zum Schluss dankten Gruninger und Eitenbichler den Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement.

Pflegende Angehörige kümmern sich oft aufopferungsvoll um ihre Pflegebedürftigen. Meist bleibt für die eigenen Bedürfnisse wenig Zeit. Doch um physisch und psychisch gesund zu bleiben, müssen sich pflegende Angehörige Freiräume schaffen und helfen lassen. Eine Unterstützung können Alltagsbegleiter sein. Mit Inkrafttreten des neuen Pflegestärkungsgesetzes 2015 haben alle Pflegebedürftigen Anspruch auf Betreuung durch Alltagsbegleiter. Damit sollen sie entlastet. Alltagsbegleiter werden auch in Pflegeeinrichtungen eingesetzt.