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In Schuttern sollen Streuobstwiesen für die Allgemeinheit angelegt werden

Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Friesenheim, Lothar Füner, hat in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Schuttern das Konzept für neue Streuobstwiesen vorgestellt. Das Gremium zeigte sich begeistert.

Schuttern. Eine Streuobstwiese im Gewann "Im Segel" gibt es bereits in Schuttern. Seit fast 30 Jahren wird diese vom Obst- und Gartenbauverein Friesenheim betreut. 100 Bäume sind an Baumpaten verpachtet. Pflege und Ernte sind den jeweiligen Baumpaten zugeschrieben. Eine völlig neue Form der Streuobstwiese soll jetzt auf dem Weg Richtung Baggersee nach Schuttern entstehen. Hier ist Mundraub erwünscht, die Ernte soll dem Fußgänger oder Fahrradfahrer zur Verfügung gestellt werden. Für eine öffentlich zugängliche Streuobstwiese hat sich der CDU--Ortsverband Schuttern stark gemacht und einen Antrag beim Ortsvorsteher gestellt.

Auf dem Weg zum Baggersee befinde sich entlang der Schutter ein Grundstück mit idealer Einbuchtung. Auf 215 Metern Länge und an der breitesten Stelle mit 40 Metern Tiefe ließen sich 14 Obstbäume sowie zwei Esskastanien pflanzen. Für ein eingehendes Konzept sowie ideale Beratung holte sich der Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf den Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, Lothar Füner, in die Sitzung des Ortschaftsrats.

Bereits im Dezember haben Kopf, Jürgen Silberer (CDU) und Füner das Gelände begutachtet. Weil dieses ohnehin von der Gemeinde gemäht und gepflegt werden müsse, ließe es sich mit einer Streuobstwiese nicht nur aufwerten, sondern gleichzeitig auch etwas für die Umwelt tun, erläuterte Silberer. "Der Obst- und Gartenbauverein begrüßt jede Initiative für den Erhalt der Kulturlandschaft und Streuobstwiesen", sagte Füner. Als Fachmann und Obstbauer im Nebenerwerb kennt er sich bestens aus.

In früheren Jahren waren die Obstbaumgürtel um Schuttern auch aus Klosterzeiten bekannt, führte Füner aus. Dem Rat empfiehlt er alte Sorten, die sich gegen Schorf, Mehltau oder Lausarten zu behaupten wissen, wie Rheinischer Bohnapfel, Dundener Schätzler, Roter Boskop, Berlepsch oder Christkindler. Die Züchtungen seien zwischenzeitlich weiter fortgeschritten. Lediglich gegen den Wurmbefall sei bislang noch keine Züchtung gelungen. Umso wichtiger sei eine gesunde Bodenbeschaffenheit, Pflanzung und Pflege des Baumes für die ersten fünf Jahre. Biologisches Humussubstrat gehöre in jedes Pflanzenloch. Unverzichtbar sei ein Wurzelschutz gegen Wühlmäuse, ein Pfahl für die Standfestigkeit sowie ein Wildschutz für den Baumstamm. Dass in den ersten fünf Jahren mit einem Wasserfass gegossen werden muss, sei ebenso Voraussetzung wie ein jährlicher Baumschnitt. Der Rat zeigte sich zuversichtlich für eine ideale Nutzung des öffentlichen Geländes mit Füner. Zur Tat schreiten, dürften Freiwillige. Füner warb um Unterstützung von Seiten der jüngeren Generation. Wenn die Pflanzung noch in diesem Frühjahr erfolgen soll, heißt es bis spätestens im März das Feld zu bestellen. Ansonsten vertagt sich die Pflanzung wieder auf November 2020.

Der Ortschaftsrat hat sich einstimmig für eine Streuobstwiese ausgesprochen. Bepflanzt werden soll ein freies Gelände östlich der Schutter. Im weiter nördlichen Verlauf der Streuobstwiese wünscht sich der Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf die Pflanzung von zwei Esskastanien.