Zur Feier des Tages hatte Selina Herrmann eine zweistöckige Torte mit dem Motiv des Mosaiks gebacken. Die ersten Stücke gab es für (von links): Martin Buttenmüller, Christian Witschel, Bürgermeister Erik Weide und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Eröffnung: Historische Exponate sind nun in Schuttern öffentlich zugänglich / Lob an Helfer und Wissenschaftler

Schuttern (cbs). "Der Weg des heiligen Pirmin war gesäumt von Gründung und Erneuerung", sagte Bürgermeister Erik Weide am Freitagabend zur Einweihung des neuen Klostermuseums in Schuttern. Gemeinde, Kirchengemeinde und Mitarbeiter der Universität Köln sowie vielen ehrenamtlichen Helfern und Wissenschaftlern sei es zu verdanken, dass in Schuttern, "Geschichte wach geküsst worden ist", erklärte Pfarrer Steffen Jelic und ermunterte die Besucher: "Lassen Sie Geschichte durch unsere Leidenschaft wachhalten".

Das Klostermuseum zeigt Schutterns Klostergeschichte von den Anfängen im 8. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert. Visualisiert wird die Geschichte über eine Medienstation und viele Exponate. Gekostet hat das Klostermuseum 50 000 Euro; 20 000 Euro davon hat die Gemeinde getragen, 15 000 Euro gab es von der Sparkassenstiftung, weitere Gelder wurden durch Spenden und Sponsoren gesammelt.

Einen besonderen Dank sprach Weide Martin Buttenmüller, dem früheren Vorsitzenden des Historischen Vereins Schuttern aus. Er habe sich mit seinen Kontakten zu Historiker Niklot Krohn mit viel Energie und Leidenschaft für die öffentliche Wirksamkeit von Schutterns Klostergeschichte eingesetzt. Auf der Grundlage des von Krohn erarbeiteten Strategiepapiers hätten sich viele weitere Historiker und Archäologen für die Sache begeistern lassen. Als fast schon einzigartig und nahezu von historischem Rang dürfte der zwischen Gemeinde, Kirche, Historischem Verein und der Uni Heidelberg geschlossene Kooperationsvertrag betrachtet werden.

Klostermuseum als Alleinstellungsmerkmal

Die wissenschaftliche Ausrichtung und Struktur des Klostermuseums brachten maßgeblich Professor Christian Witschel, Leiter des Heidelberg Center for Cultural Heritage und seine Studenten Manuel Schmidgall, Laura Potzuweit und Silke Engelhardt auf den Weg. Gegenüber der Lahrer Zeitung erklärte Manuel Schmidgall, dass sein Professor gut eineinhalb Jahre in das Projekt investiert habe. Die Studenten hatten noch kurz vor Eröffnung die letzten Glasvitrinen auf Hochglanz poliert und die Werke positioniert.

Mit dem Klostermuseum, aber auch den Ausgrabungen besitze Schuttern etwas Einzigartiges, ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, erklärte Hans-Jürgen Kopf. Der Ortsvorsteher sicherte dem Historischen Verein seine Unterstützung zu. Professor Witschel erinnerte an den "historischen Schatz" in Schuttern, für den sich viele Studenten begeistert, Konzepte geschrieben und diese auch Wirklichkeit hatten werden lassen.

Martin Buttenmüller berichtete von einem langen steinigen Weg, der sich letztlich im Sinne der Geschichte gelohnt habe. Aber die Arbeit gehe weiter. Schließlich warte auch die Ausgrabung unterhalb der Kirche auf ein Konzept.

Die genauen Öffnungszeiten des Klostermuseums werden noch erarbeitet. Dabei ist der Historische Verein auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. Anfragen für Führungen von Gruppen werden an die E-Mail-Adresse info@historischer-verein-schuttern.de erbeten.