Bitte lächeln: Die Teilnehmerinnen an der Wahl zur Miss Germany präsentierten sich im einheitlichen Look den Fotografen. Foto: Schabel

Miss Germany: Kandidatinnen bereiten sich im Europa-Park auf das Finale am kommenden Samstag vor

Rust - 22 junge Frauen träumen davon, am Samstag zur neuen Miss Germany gewählt zu werden. Am Montag haben sie sich im Europa-Park den Medien vorgestellt.

Die beiden Fensterputzer hatten den besten Platz erwischt. Als die Teilnehmerinnen sich im Foyer der Europa-Park-Arena den Fotografen präsentierten, konnten die Arbeiter von einer Hebebühne und einer Leiter aus einen Blick riskieren. Sie bekamen junge Frauen zu sehen, die alle Schönheitsköniginnen auf Landesebene sind, etwa als Miss Bayern oder Miss Schleswig-Holstein, und nun den ganz großen Wurf schaffen wollen – zur Attraktivsten der Republik gekürt zu werden.

"Ja, diesen Traum habe ich", sagte etwa Anahita Rehbein aus Inzigkofen, einer Gemeinde mit 2900 Einwohnern, die in der Nähe von Sigmaringen liegt. Die 23-Jährige wurde 2017 erst zur Miss Bodensee gewählt ("meine Mutter hat ein Geschäft in Lindau, deshalb habe ich dort teilgenommen"), später schaffte sie es auch bei der Wahl zur Miss-Baden-Württemberg auf das oberste Treppchen. Rehbein hat bereits Erfahrung darin, vor Fotografen zu posieren, finanziert sie sich doch ihr Studium der Bildungswissenschaften an der PH Ludwigsburg als Model. Sie werde etwa für Werbeprospekte von Lebensmittelketten gebucht, erzählte sie.

Mit den anderen Kandidatinnen übt sie zurzeit eine Choreografie ein, die beim großen Finale am Samstag in der Europa-Park-Arena gezeigt wird. Das Tanzen bereite ihr Kopfzerbrechen, gab Rehbein zu ("das ist nicht meine Stärke"), dagegen habe sie vor dem Kurzinterview, das Moderatorin Rebecca Mir mit allen Teilnehmerinnen führen wird, keinen Bammel. Für den Weltfrieden werde sich nur dann aussprechen, wenn sie ausdrücklich danach gefragt wird, sagte die Dunkelblonde schmunzelnd, die weiß, welche Klischees mit einer Misswahl verbunden werden. Die Vorbereitung auf das Finale sei anstrengend ("22 Frauen drei Wochen eng zusammen, das ist nicht stressfrei"), aber sie habe einen starken Willen. Seit Woche verzichte sie auch auf Süßigkeiten, erzählte Rehbein, die aber ohnehin keine Figurprobleme hat. Als B-Schülerin war sie deutsche Meisterin im Duathlon (Laufen und Schwimmen), später hat sie Triathlon als Leistungssport betrieben. Als Hobbys gibt sie "Fitness, Freunde und Studieren" an.

Beim Finale wird ihre ganze Familie ihr die Daumen drücken, worüber die 23-Jährige sich besonders freut: Ihre Eltern lebten getrennt und würden am Samstag das erste Mal seit der Scheidung wieder gemeinsam an einem Tisch sitzen. Neben den Großeltern und ihrer Schwester ist dann auch Rehbeins Freund dabei – Miss Baden-Württemberg ist in festen Händen.

Info: Größer als jemals zuvor

Seit 15 Jahren wird die Miss Germany im Europa- Park gewählt – bisher immer im Dome. Nun geht das Finale des größten und traditionsreichsten Schönheitswettbewerbs in Deutschland, der vom Oldenburger Familienunternehmen Miss Germany Corporation Klemmer veranstaltet wird, erstmals in der Europa-Park-Arena über die Bühne. In der vor einem Jahr eröffneten, 60 Meter langen und 49 Meter breiten Halle wird alles größer als je zuvor bei diesem Event. Eine eigens in Auftrag gegebene, 16 Meter breite Bühne mit einer sieben Meter hohen LED-Wand dahinter wird zurzeit aufgebaut. Im Zuschauerraum werden 1200 Besucher Platz nehmen – statt 700 wie bei den Miss-Wahlen im kleineren Dome. Trotz des größeren Platzangebots sind alle Karten bereits vergriffen.