Nicht zu übersehen: "Einfach helfen" hat seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Foto: Rein Foto: Lahrer Zeitung

Feier: Verein "Einfach helfen" wird zehn / Bürgermeister Klare: aus der Region nicht mehr wegzudenken

Einfach anders feierte der Verein "Einfach helfen" seinen zehnten Geburtstag: Auf großen Tafeln war ein Ausschnitt des Vereinslebens und von einzelnen Hilfsprojekten dokumentiert. Die Gratulanten sparten nicht mit Lob.

Rust (red/fx). Zwei Redebeiträge der Vorsitzenden Mauritia Mack und von Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare eröffneten den Abend und schon war genügend Zeit für das Zusammensein und das Gespräch zwischen Gästen, Mitgliedern, Gönnern, Spendern und auch Betroffenen. Trotz hochsommerlichen Temperaturen hatten sich viele Gäste im Europa-Park-Hotel Santa Isabel versammelt, um gemeinsam den jungen Verein zu feiern.

Bürgermeister Kai-Achim Klare brachte es in seiner Festrede auf den Punkt: "Einfach helfen ist aus unserer Region nicht mehr wegzudenken." Den Dank verband er mit dem Wunsch, dass der Verein auch in den nächsten Jahren sein erfolgreiches Wirken fortsetzen kann. Dabei stellte Klare auch die gute Zusammenarbeit von Gemeinde und Verein bei den beiden Veranstaltungen in den Fokus. Bei "Einfach laufen für einfach helfen" im Frühjahr und beim inzwischen schon traditionellen Herbstfest beim Naturzentrum Rheinauen, das dieses Jahr am 16. September stattfindet, wolle man gemeinsam den Menschen aus der Region ein Angebot machen, bei dem sie schon mit kleinem Geld "einfach helfen" können.

Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte Klare an die Vorsitzende eine Spende für den Verein. Dabei erklärte Klare: "Ich bin froh und dankbar, dass der Verein im letzten Jahrzehnt immer wieder dort eingesprungen ist, wo keine Hilfe mehr möglich schien und Menschen in verzweifelten Lebenslagen eine unterstützende Hand dringend gebraucht haben."

Überrascht vom großen Bedarf

Mauritia Mack erinnerte in ihren Ausführungen an den Ursprung des Vereins: Im Frühjahr 2005 erkrankte der zweijährige Maximilian Fink. Um alternative Behandlungsmethoden einzusetzen, hatten Ludwina Geiger und Lioba Metz einen Spendenaufruf gestartet, dessen Resonanz sehr groß war. Leider konnte dem Kind nicht geholfen werden. "Wir mussten schmerzlich einsehen: Das Schicksal des kleinen Maximilian war kein Einzelfall und dass es weiteren Bedarf in unserer Region gibt", stellte Mack die Intention vor zehn Jahren dar. Mit diesen Erfahrungen wurde mithilfe von Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz im Juli 2008 der Verein gegründet. Mit seinem Namen "Einfach helfen" verbindet der Verein schnelles, unbürokratisches und möglichst unkompliziertes Helfen. "Unser Name ist sozusagen unser Programm", betonte Mack.

Gleichwohl verhehlte die Vorsitzende nicht, dass keines von den Gründungsmitgliedern damals gedacht hätte, wie intensiv sich die Arbeit gestaltet und vor allem wie groß doch der Bedarf und die Nachfrage in der nächsten Umgebung tatsächlich sind. Das Team um Mauritia Mack wurde aber nicht alleingelassen: "Die Anteilnahme aus der Bevölkerung war immer einzigartig und sehr groß und wir sind sehr dankbar um die vielen Spenden und Aktionen, die unserem Verein zuteil werden."

Der besondere Dank galt natürlich dem gesamten Team: "Ohne jeden Einzelnen von euch wäre unsere Arbeit niemals so erfolgreich", lobte Mack die Aktiven. "Unser Anspruch ist es, bei jeder Anfrage den direkten Kontakt mit den Hilfsbedürftigen aufzunehmen." Es sei wichtig, die Betroffenen nicht nur finanziell, sondern auch menschlich und persönlich zu betreuen.

Das Konzept des hiesigen Vereins stößt auch außerhalb der Region auf Resonanz – und hat sich schon vervielfältigt: Heike Koser-Jung aus Bensheim hat vor fünf Jahren den Verein "Einfach helfen Bergstraße" gegründet.