Gemeinderat: Bebauungspläne sollen Tourismus reglementieren

Rust. Kurzfristig lagen dem Ruster Gemeinderat bei seiner Sitzung am Montag zwei Bebauungspläne im ersten Entwurf vor, nämlich "Fischerstraße West" und "Karl-Friedrich-Straße West".

Der schnelle Handlungsbedarf erklärt sich recht einfach: Bekanntermaßen will die Gemeinde die Zulässigkeit von Beherbergungsbetrieben und Ferienwohnungen im innerörtlichen Bereich künftig begrenzen, um hinreichend Wohnraum für die ortsansässige Bevölkerung zu sichern (wir berichteten). Außerdem soll die Zulässigkeit weiterer Nutzungsarten gesteuert und beschränkt werden, ebenfalls zur Sicherung reiner Wohnnutzung. In den beiden Straßenbereichen, um die es jetzt geht, sollen eine maßvolle Nachverdichtung ohne übermäßige Gebäudehöhen möglich werden, dennoch Grünflächen erhalten bleiben.

Das alles erläuterte Architekt Tobias Jägle vom planenden Kippenheimer Büro Mathis und Jägle dem Gremium samt Gebietseingrenzungen im Detail. Beide Straßenbereiche sollen als "besonderes Wohngebiet" ausgewiesen werden. Dann wären Ferienwohnungen, Beherbergungsbetriebe und Gaststätten nur noch in Ausnahmefällen zugelassen, wobei jedenfalls ein Mindestanteil von 60 Prozent der zulässigen Geschossflächen für Dauerwohnen vorbehalten bleiben soll.

Kita: Vereinbarung mit "Junikäfer"

Der Gemeinderat billigte beide Bebauungsplanentwürfe einstimmig. Jetzt geht es an die frühzeitige Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden. Anschließend folgt die Offenlage mit abermaliger Abwägung und schließlich an die entscheidenden Satzungsbeschlüsse.

Ein weiteres Thema war die Trägervereinbarung mit der Einrichtung "Junikäfer" für die geplante Kita in den entstehenden Mitarbeiter-Wohnhäusern des Europa-Parks im Ellenweg. Für das Gremium ist klar: Analog zu bisherigen Vereinbarungen mit der katholischen Kirche soll die Gemeinde auch in diesem Fall ein Mitspracherecht in Kita-Fragen haben, samt klarer finanzieller Vereinbarungen. Kosten wird die Gemeinde zu 100 Prozent übernehmen. Im Herbst soll zunächst die provisorische Container-Kita in der Walter-Schießle-Straße in Betrieb genommen werden.

Zudem stellte sich am Montag die neue Grundschulleiterin Britta Schubert offiziell dem Gemeinderat vor. Auch der Gemeinschaftsschulleiter Christian Moser war mit dabei. Schubert, zuletzt Grundschulrektorin in Altdorf, ist seit vier Wochen in Rust im Amt. Klare freute sich auf künftige Zusammenarbeit: "Wir haben große Schulkompetenz." Das werde sich nicht ändern, schließlich stünde in Rust ja noch ein kompletter Schulneubau auf der Agenda.