Bei der Auftaktshow der Sendung "The Biggest Loser" erfuhr Sandra (vorne, links) aus Rust, dass sie mit 15 Kandidaten ins Abnehm-Camp nach Andalusien zieht. Die 38-jährige Familienmutter möchte auch für ihre zwei Söhne aktiver werden. Foto: Sat1/Guido Engels

Sandra N. aus Rust nimmt an "The Biggest Loser" teil und vor einem Millionenpublikum ab

Rust - Die erste Hürde hat sie geschafft, am Sonntag ist sie erneut in der TV-Sendung "The Biggest Loser" zu sehen: Sandra N. aus Rust nimmt mit 15 weiteren übergewichtigen Kandidaten aus ganz Deutschland wöchentlich vor einem Millionenpublikum ab. Am Sonntag strahlt der Sender Sat1 ab 17.45 Uhr die nächste Folge aus. Bei einem Telefoninterview mit unserer Zeitung erzählt die 38-Jährige, warum sie sich für die Sendung beworben hat und warum sie kein Problem hat, sich mit einem Startgewicht von 116,7 Kilo im Fernsehen zu zeigen.

Warum haben Sie sich bei der TV-Sendung "The Biggest Loser" angemeldet?

Mein Zwillingsbruder Dirk, der in Freiburg lebt, hat mich heimlich angemeldet. Als ich das erfahren habe, habe ich mir gedacht, dass wir beide das auf jeden Fall gemeinsam durchziehen sollten, habe mich selber dafür beworben und Dirk als Trainingspartner angegeben. Wir werden immer zusammen dick und wollen auch zusammen abnehmen.

Kritiker meinen, dass die Teilnehmer in der Sendung mit ihrem Körper öffentlich zur Schau gestellt werden. Haben Sie deshalb keine Bedenken gehabt?

Nein, gar nicht. Ich habe die vergangenen Staffeln selber verfolgt und bin immer begeistert gewesen, was für wahnsinnige Ergebnisse die Kandidaten erreicht haben. Die Sendung ist ein tolles Format, da man rundum von Trainern, Ärzten und Physiotherapeuten betreut wird. Mir ist wichtig, was meine Familie und Freunde von mir denken. Die Leute in der Öffentlichkeit sehen auch so, dass ich dick bin. Da brauche ich mich nicht beklagen. In dieser Hinsicht bin ich schon immer selbstbewusst gewesen.

Bei der ersten Folge haben die Zuschauer gesehen, wie 50 Kandidaten bei einem Auswahltraining zeigen mussten, wie motiviert sie sind. Wie war es für Sie, unter Anleitung zu trainieren?

Ganz klar, das war für mich eine ganz harte Erfahrung. Ich war ganz scharf drauf, richtig Sport zu machen. Nach der ersten halben Stunde habe ich gemerkt, dass mein Körper an seine Grenzen ging. Dadurch ist mir noch bewusster geworden, dass ich abnehmen muss – und vor allen Dingen auch für meine beiden Söhne. Ich möchte mich einfach selber zurück haben.

Sie haben es geschafft und sind als eine von 16 Kandidaten ins Abnehmcamp gezogen. Was war das für ein Gefühl?

Das war alles sehr emotional. Zuerst erfuhren wir, dass mein Bruder es geschafft hat. Als ich dann aufgerufen wurde, habe ich mich sehr gefreut. Das kann man gar nicht in Worte fassen. Nach meiner Hochzeit und der Geburt meiner Söhne war die Bekanntgabe das Beste, was mir bisher in meinem Leben passiert ist.

In der zweiten Folge am Sonntag können die Zuschauer die ersten Tage im Camp in Andalusien sehen. Wie haben Sie diese erlebt?

Der erste Tag war sehr spannend. Wir dachten, dass ein Team in einem Haus wohnen darf und das andere in einem Zeltlager am Meer schläft – so war es in den letzten Staffeln. Am Ende ging es für uns alle in das Haus, wo die Ausstattung aber wirklich auf ein Minimum reduziert war. Wir schliefen zum Beispiel in Schlafsäcken und im Pool war gar kein Wasser. Zuerst war es ein Schock, für mich aber respektabel.

Und das erste Training?

Ich bin sehr, sehr schnell aus der Puste gekommen. Einerseits wollte ich den Sport mit aller Macht durchziehen, andererseits hat mein Körper aber schnell gestreikt. Aber ich geb’ nie auf und wollte da durch – für mich eine harte physische und psychische Erfahrung.

Die anderen Kandidaten sind gleichzeitig Ihre Konkurrenten...

...eigentlich bin ich mein größter Konkurrent. Die anderen Kandidaten musste man natürlich erst mal kennenlernen, aber sie sind sympathisch. In erster Linie trete ich gegen mich an, natürlich möchte ich "The Biggest Loser 2018" werden. Ich bin glücklich, dass ich das Abnehmen mit meinem Bruder durchstehen kann und finde es toll, dass meine Familie und Freunde mich dabei unterstützen – sowohl in Rust als auch in Freiburg.

Jetzt ist die erste Folge gelaufen. Werden Sie schon auf der Straße  angesprochen?

Der ein oder andere hat mich schon erkannt. Aber das ist auch nicht mein Ziel. Ich möchte vielmehr zeigen, dass man es auch als Hausfrau und Mutter schaffen kann, eine gesunde Ernährung und Sport in den normalen Alltag zu inte- grieren. Das ist schwierig, aber es funktioniert und es ist ein tolles Gefühl, auch mal wieder an sich selbst zu denken.

Wie ist es, sich selber im Fernsehen zu sehen?

Das war sowohl spannend als auch seltsam. Die erste Sendung habe ich zusammen mit meiner Familie und Freunden geguckt. Ich muss aber sagen, dass zum Beispiel die Coaches Ramin Abtin und Mareike Spaleck in Wirklichkeit noch viel herzlicher sind, als sie im Fernsehen wirken. Sie sind wirklich nah an uns Kandidaten dran. Das ist eine sehr tolle Erfahrung.

Die Fragen stellte   Lena Stangenberg.

> Sandra N. lebt mit ihrem Ehemann und zwei Söhnen in Rust.

> Die nächste Folge "The Biggest Loser" läuft morgen ab 17.45 Uhr auf Sat1.