Sanierung: Ruster äußern sich zu Plänen von Land und Gemeinde

Rust. Die Sanierung und Umgestaltung der L 104, beginnend in der Karl-Friedrich-Straße vom Ortseingang von Kappel her bis zum Rathaus, und weiter durch die Fischerstraße bis zur Einmündung Mühlgärten, ist ein größeres Projekt des Landes, das mit Beteiligung der Gemeinde Rust die Maßnahme finanziert. Ein erster Plan zur Umgestaltung des Straßenraums stellten Enrico Strauch vom Büro Zink aus Lauf und Bürgermeister Kai-Achim Klare rund 50 Rustern im Bürgersaal vorgestellt. Diese nutzten die Gelegenheit, konstruktive Vorschläge einzubringen.

Mit aktuellen Bildern wurde die Situation im gesamten Straßenverlauf vor Augen geführt. Dabei wurde deutlich, dass der Straßenraum an vielen Stellen wenig Möglichkeiten zur Erweiterung bietet. Dennoch soll die Straße an etlichen Stellen zugunsten von breiteren – zum Teil nur noch einseitigen – Gehwegen schmäler gemacht werden, um mehr Sicherheit für Fußgänger und Kinder herzustellen. Im Bereich der Mühlenstraße und der Zollhausstraße sollen neue Fußgängerüberwege die Überquerung erleichtern. Im Bereich der Zollhausstraße sei ein Fußgängerüberweg besonders wichtig, weil Kinder und Touristen aus den östlichen Wohngebieten die Karl-Friedrich-Straße queren müssen. Die Gehwege und die Grundstückseinfahrten sollen überwiegend tiefer gelegt werden, um die Zufahrten zu verbessern. Der Regelquerschnitt der Fahrbahn wird sechs Meter betragen, im Bereich der Ludwigstraße 5,90 Meter. Der westliche Gehweg wird in diesem Bereich auf 1,50 Meter erweitert. Die Bushaltestellen werden barrierefrei gestaltet. Auf Wunsch einiger Bürger sollten diese näher zu den Zebrastreifen verlegt werden.

Parken wird nur noch auf ausgewiesenen Parkflächen möglich sein. Dem Wunsch nach noch mehr Einschränkungen für den fließenden Verkehr hielt Strauch entgegen, dass der Verkehrsfluss bewusst gebremst werden solle (Lärm, Umwelt).

In der anschließenden Diskussion brachten Anlieger viele Ideen ein. Eine durchgehende Tempo-30-Regelung war eine der Hauptforderungen der Anwohner für die viel befahrene Ost-West-Achse in Rust. "Die Straße gehört eigentlich nicht uns", machte Bürgermeister Kai-Achim Klare deutlich. Bei allen Maßnahmen seien der Baulastträger und die Verkehrsbehörde mit im Boot. Und da müsse man kämpfen.

Eine dauerhafte Lösung, um das hohe Verkehrsaufkommen abzumildern, biete letztlich nur eine Umfahrung. Eine besondere Wegweisung für Radfahrer könnte diese mehr schützen, schlug ein Bürger vor. Ein Lkw-Fahrverbot wurde ebenfalls vorgebracht. Als Erfolg wertete Klare, dass nach dem Ausbau insgesamt acht Überquerungshilfen zu mehr Sicherheit beitrügen. Die Teilstrecke zwischen Austraße und Rathaus ist derzeit Teil der Neugestaltung des Rathausumfelds.

Der Ausbau der L 104 wird in mehreren Abschnitten erfolgen. Laut Planer Strauch wird es während der Bauphasen ohne zeitweilige Vollsperrung nicht gehen. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wird die Abwasser- und Nutzwasserstruktur erneuert. Ebenfalls überprüft werden Hausanschlüsse. Erforderliche oder gewünschte Maßnahmen auf Privatgrundstücken werden auf Kosten der Eigentümer gemacht.

Die weitere Zeitschiene sieht vor, dass ein zweiter Planentwurf mit den eingebrachten Ideen der Bürger erstellt und in den Gemeinderat eingebracht wird. Eine weitere Bürgerinfo werde folgen, sicherte Klare zu. Ende des nächsten Jahres soll die Sanierung und Umgestaltung beginnen.