Viel Spaß bei der zweiwöchigen Stadtranderholung der Arbeiterwohlfahrt hatten auch die indianertanzgruppen-Kinder, zu denen sich auch Bürgermeister Jochen Paleit gerne gesellte. Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Ferien: Stadtranderholung der Awo endet nach zwei Wochen / Gemeinden geben Zuschuss für die Veranstaltung

Dass im Wäldchen hinter dem Schützenhaus Indianergeheul ertönte, wundert nicht: Dort fanden zwei Abenteuerwochen der Arbeiterwohlfahrt Ortenau statt, die heute zu Ende gehen. Sie standen unter dem Motto "Indianer heißen wir – Ahu!"

Rust. Es ist schon die 15. Ausgabe der Stadtranderholungen der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Dieses hatte dieses Jahr 49 Kinder im Alter von neun bis elf Jahren angelockt, ein Drittel davon aus der Nachbargemeinde Kappel-Grafenhausen.

Am heutigen Freitag enden die Abenteuerwochen zum großen Bedauern der kleinen Teilnehmer. Zuvor hatten sie sich jeden Morgen am Ruster Schützenhaus zum Frühstück versammelt, dann gab’s ab zehn Uhr diverse Gruppenangebote, von Basteln, Kochen, Backen und Tänzen (auch indianischen), mit viel Bewegung und Spielen.

Auch Besuche im Ruster "Naturzentrum Rheinauen", mit dem die Awo samt deren Rangern stets kooperiert, gehörten zu Programm, und einen Schwimmbad-Ausflug nach Herbolzheim ließ sich ebenfalls keines der Kinder entgehen. Nach gemeinsamem Mittagessen wurden stets Gruppenspül- und Abräumdienste per Spielolympiaden ermittelt.

Die Tipis waren längst unter Bäumen gebaut, anderswo ein Wasserrad, sodann galt es über 14 Tage in der Kreativwerkstatt viel zu basteln, von Specksteinanhängern, Rasseln, Schildern bis zu Ohrringen, Schmuckketten und Medizinbeuteln, sogar echten Mokassins aus Lederresten. So kam nirgends Langeweile bis zum gemeinsamen Abendessen mit Büffet auf, bevor die Kinder zur Nachtruhe jeweils wieder zu Hause landeten – mit gehöriger Bettschwere.

Lagerfeuer waren obligatorisch, etwa mit Popcornproduktion. Die Eltern zeigten sich ebenfalls hell begeistert von den kurzweiligen Tages- Ferienwochen mit professioneller Betreuung ihres Nachwuches. Tobias Berend aus Rust, schon seit der ersten Grundschulklasse mit von der jährlichen Ferienwochenpartie, bedauert, dass er nun mit elf Jahren bald an die Altersgrenze für die Ferienwochen schrammelt. "Hier kann man viele Sachen machen, Langeweile kommt nie auf." Und, was er ebenfalls gut findet: "Man lernt auch andere Kinder kennen, und die Stimmung ist einfach toll."

Schon seit 15 Jahren bietet die Ortenauer Awo ihre Ferienwochen als Stadtranderholung an, ursprünglich in Lahr, mittlerweile in Neuried, Oberkirch, Renchen, Wolfach und Zell a.H. In Rust hatte jetzt abermals die dortige Awo-Jugendzentrumsleiterin Katja Linse die Regie am Schützenhaus übernommen, unterstützt von drei hauptamtlichen und weiteren zehn ehrenamtlichen Awo-Betreuern, darunter auch Absolventen des FSJ (Freiwilliges soziales Jahr). Linse lobte: "Die jungen Mitarbeiter bringen mit Engagement viel Schwung in den Laden."

Wie Kappel-Grafenhausens Bürgermeister Jochen Paleit sagte, pflege seine Gemeinde eine ausgezeichnete Partnerschaft mit der Arbeiterwohlfahrt. Diese sei nicht nur wegen des örtlichen Jugendzentrums wichtig, sorge auch sonst für gute Beratung in Sachen Kinder- und Jugendarbeit.

Drum hat die Gemeinde Kappel-Grafenhausen auf den Eltern-Teilnehmerbeitrag von 230 Euro für 14 Tage noch 20 draufgelegt, ebenso wie Rust. Auch dort werden die Awo- Angebote unterstützt. Die Awo macht mit den Beiträgen keinen Gewinn, sondern finanziert damit nur die reinen Ferienwochen-Kosten.