Tourismus: Rust beschließt Konzept

Rust (mut). Die Gemeinde Rust will, wie mehrfach berichtet, gegen das unkontrollierte Wuchern von Beherbergungsbetrieben vorgehen und so ein vernünftiges Verhältnis zwischen Wohnraum und Ferienwohnungen erreichen. Nun hat der Gemeinderat ein entsprechendes Bebauungsplankonzept aus der Feder des Kippenheimer Planungsbüros Mathis und Jägle abgesegnet.

Der Grundsatz: Der überwiegende Nutzen von Bauvorhaben muss zu 60 Prozent dem dauerhaften Wohnen dienen (Ausnahme: Gewerbegebiete). Dies umzusetzen bedeutete besonders für das Ruster Bauamt viel Arbeit, denn insgesamt 30 Bebauungspläne waren unter die Lupe zu nehmen. Nach und nach sollen nun einige Bebauungspläne für viel Geld überarbeitet werden. Die Pflicht zur Schaffung von zwei Stellplätzen pro Ferienwohnung ist ein strittiges Thema im Ort. Allerdings ist klar: Die gilt grundsätzlich sowohl für alle Wohnungen, egal, ob für feste Mietverhältnisse oder touristische. Ausnahmen werde man gegebenenfalls im Bebauungsplanverfahren ausformulieren, so der Konsens im Rat.

Weiteres Thema bei der Sitzung war die Feuerwehr: Ihre Mitglieder erhalten künftig eine höhere Entschädigung. Laut Rathauschef Klare wurde schon länger keine Anpassung mehr vorgenommen. So erhält das Kommando (Kommandant und Stellvertreter zusammen) künftig 3600 Euro jährlich (ab 2020 dann 4320 Euro), der Gerätewart 840 Euro (1008 Euro), Kleider-, Jugendwart und dessen Stellvertreter je 420 Euro (504 Euro). Pro Einsatz wird zusätzlich ein Antrittsgeld von 13 Euro gewährt.

Friedhofsgebühren werden erhöht

Zudem beschloss der Rat die Erhöhung der Bestattungsgebühren ab 1. Januar. Grundlage war eine Kalkulation des Fachbüros Schneider und Zajontz aus Heilbronn. Ziel sei ein maximaler Kostendeckungsgrad von 30 Prozent. Die bisherigen Gebührensätze lägen zum Teil weit darunter, informierte Rechnungsamtsleiter Thomas Sauter. Die Anpassungen seien mit 10 bis 15 Prozent moderat. Beispiel: Eine Wahlgrabstätte einstellig wird um 50 Euro auf 600 Euro erhöht. Das Kostendefizit für die Gemeinde beträgt nach immer noch 3065 Euro.