Infrastruktur: "Rulantica" hat keine negativen Auswirkungen für Verbraucher

Ringsheim. Durch die Vernetzung der zwei Wasserversorgungsverbände (WVV) Ringsheim/Ettenheim und Kappel-Grafenhausen/Rust ist die Trinkwasserversorgung in den Südgemeinden auf Jahre hinaus gesichert. Mit dem dritten Tiefbrunnen West, der mehr als zehn Jahre in der Warteschleife hing, und einem weiteren in Planung befindlichen Brunnen auf Kappler Gemarkung stehen am Ende pro Jahr rund 2,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für die Gemeinden, einschließlich Europa-Park und Wasserpark, zur Verfügung. Es gab deshalb bei der vergangenen Sitzung des WVV Ringsheim/Ettenheim zufriedene Gesichter, auch dank der guten interkommunalen Zusammenarbeit, wie der Verbandsvorsitzende, Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber, vermittelte.

Zur Sicherung der Wasserversorgung und der Qualität seien weitere Schritte erforderlich, "es geht immer noch besser", so Weber. Was der dritte Tiefbrunnen gekostet hat, zeige sich, wenn alle Rechnungen vorliegen.

Der Verband stellte zunächst den Wirtschaftsplan 2018 mit einer Bilanzsumme von 4,25 Millionen Euro fest. Die Mehrausgaben von rund 58 000 Euro resultierten aus gestiegenem Arbeits- und Verwaltungsaufwand. Diese Ausgaben wurden durch Mehreinnahmen im Wasserverkauf gedeckt. Von der im Vermögenshaushalt zum Bau des dritten Brunnens eingestellten Summe von 1,4 Millionen Euro wurde nur eine Million Euro benötigt.

Die Wasserfördermenge im Verband wird sich mit der Inbetriebnahme der Wasserwelt des Europa-Parks erhöhen. Für eine Prognose sei es zu früh, da "Rulantica" erst kürzlich eröffnet wurde. Sollte die Jahresmenge deutlich unter den geplanten 150 000 Kubikmeter liegen, müsse der Verkaufspreis neu kalkuliert werden. Der in 2018 aufgenommene Kredit in Höhe von 1,4 Millionen Euro wurde nicht vollständig in Anspruch genommen. Der Deckungsmittelübertrag in Höhe von 100 000 Euro fließt in die restlichen Arbeiten zum Tiefbrunnen West, in weitere Ausgleichsmaßnahmen zum Rückbau der Kreisstraße (alter Heuweg), sowie in die Anbindung des Wasserparks, die bereits 2019 erfolgte, aber noch nicht abgerechnet wurde.

Der Erfolgsplan 2010 weist Erträge und Aufwendungen in Höhe von 667 500 Euro aus. Für Investitionen Tiefbrunnen West, Anbindung Wasserpark, Notstromversorgung Tiefbrunnen Nordwest, sind jeweils 100 000 Euro eingeplant. 150 000 Euro werden als Stammkapital zurückgezahlt. Die Umlagen wurden auf rund 195 000 Euro festgelegt. Das Stammkapital wurde für Ettenheim um 58 100 Euro, für Ringsheim um 31 700 Euro herabgesetzt, wird aber mit der Umlage verrechnet. Reinvestitionen werden nicht erwartet.

Aufgrund undichter Regelventile in den Übergabestationen, die den Wasserzulauf in die Hochbehälter steuern, sowie zur Steigerung der Versorgungssicherheit werden neue Ringkolbenventile sowie Notverschlussklappen vor den UV-Anlagen eingebaut. So soll verhindert werden, dass verunreinigtes Trinkwasser im Falle eines Stromausfalls in die Hochbehälter gelangt. Im Wirtschafsplan sind 120 000 Euro vorgesehen. Die Kosten werden von der Ettenheim (36 000 Euro), Mahlberg (54 000 Euro) und Ringsheim (46 000 Euro) getragen. Der Auftrag für die Ingenieurleistungen ging an die Firma Ernst aus Oberkirch zum Honorarangebot von 21 830 Euro. Ein rein formeller Akt ist die Überarbeitung des Maßnahmenkatalogs bei Störungen, der vom Ingenieurbüro Zink aus Lauf zum Honorar von rund 6 000 Euro auf den neuesten Stand gebracht wird. Ausdrücklich wies Verbandschef Weber darauf hin, dass sich durch den Wasserpark keine Gebührenerhöhungen für die Bürger der südlichen Ortenau ergeben: "Dies war stets versprochen und kann auch gehalten werden."