Gemeinderat: Ringsheimer Kita erweitert Betreuungszeiten / Pascal Weber: "Wir haben Nachholbedarf"
Im katholischen Kindergarten Ringsheim wird es erstmals eine Ganztagsbetreuung für Kinder über drei Jahren geben, hat der Gemeinderat beschlossen. Dafür soll das Gebäude umgebaut werden.
Ringsheim. In ein bis zwei Jahren wird das Gremium auch über eine Ganztagsbetreuung für unter Dreijährige beraten. Denn der Bedarf wird da sein, wie Kai Möschle, Geschäftsführer Kindertagesstätten in der katholischen Verrechnungsstelle der Lahrer Kirchengemeinden, sagte.
Vorerst können mindestens zehn über Dreijährige von September an ganztags in der Ringsheimer Kindertagesstätte betreut werden. Denn man habe viel Nachholbedarf, wie Bürgermeister Pascal Weber am Beispiel einer Fußball-Tabelle erläuterte: "Wir wollen vom hinteren Tabellendrittel auf die vorderen Spitzenplätze aufschließen." Aktuell werden acht Kinder aus Ringsheim in auswärtigen Kindertagesstätten ganztags betreut, die Gemeinde unterstützt als Übergangslösung die Eltern finanziell.
Damit die Ganztagsbetreuung eingerichtet werden kann, wird eine Regelgruppe umgewandelt. Die Mehrarbeit kann mit dem bestehenden Personal aufgefangen werden, da zwei Erzieherinnen aus der Elternzeit zurückkommen, wie Möschle auf eine Frage von Anja Biehler antwortete. Die Personalkosten steigen um 65 000 Euro.
Die Kita-Leiterin ist zu 80 Prozent von der Arbeit als Erzieherin freigestellt, damit sie ihren Leitungsaufgaben nachkommen kann. Dabei bleibt es, so Möschles Antwort auf eine Frage von Kuno Kölble, der wissen wollte, ob hier aufgestockt werden müsse. Die Räume reichen aus, auch für’s Mittagessen, lautete die Antwort auf eine Frage Wolfgang Webers.
Ohne Erhöhung der Elternbeiträge geht es nicht, sie werden Weber zufolge dem Baden-Württemberg-Modell folgend um drei Prozent erhöht. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass das Ganztagsangebot refinanziert werden kann. Zum einen durch höhere Zuweisungen vom Land, und zum anderen könnten die Ausgleichszahlungen für die auswärtigen Gemeinden wegfallen, in deren Einrichtungen Ringsheimer Kinder ganztags betreut werden. Werden sie nicht mehr auswärts untergebracht, können laut Vorlage 26 100 Euro gespart werden.
Damit Kinder ganztags betreut werden können, muss im Obergeschoss ein Gruppenraum so umgebaut werden, dass dort auch ein Schlafraum und ein weiterer Kleingruppenraum entstehen. Im Bistro wird eine Schiebetür zum Garderobenbereich hin eingezogen. Außerdem sind im Altbau Arbeiten zur Sanierung und zum Schallschutz nötig.
Das neue Ganztagsangebot werde bei einem Info-Abend am 11. März vorgestellt, so Weber. Näheres dazu werde noch bekanntgegeben.
Der Umbau des Kindergartens wird auf zwei Abschnitte verteilt. In diesem Jahr soll im Raum der roten Gruppe der PVC-Boden entfernt und ein neuer Linoleumboden mit Sockelleisten verlegt werden. Auch der Umbau für die Ganztagsbetreuung im Obergeschoss, der Einbau einer Schiebetür im Bistro sowie Arbeiten am Schallschutz sollen in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Das Paket fällt umfangreicher aus, als im Vorjahr gedacht, außerdem sind laut Vorlage die Angebotspreise älter. Deshalb werden für diese Arbeiten statt 25 000 Euro nun 37 000 Euro veranschlagt. Die Mehrkosten sind laut Verwaltungsvorlage zu der Gemeinderatssitzung im Haushalt abgesichert. Der zweite Bauabschnitt ist für das Jahr 2020 angesetzt. Dann soll auch in weiteren Gruppenräumen, im Foyer, Flur und Turnraum ein besserer Schallschutz eingebaut werden.
