Ein Spezialbagger hebt derzeit die Gräben für die Elzwiesenwässerung aus. Eine Maßnahme, die auf insgesamt 1250 Meter vorgesehen ist. Foto: Mutz Foto: Mutz

Landratsamt Emmendingen genehmigt Wiesenwässerung. Probebetrieb ab Mitte Mai

Ringsheim - Der Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau ist dem Bau des dritten Tiefbrunnens in den Elzwiesen ein großes Stück näher. Das Emmendinger Landratsamt hat eine 16,8 Hektar große Fläche in Rheinhausen zur Wiesenwässerung freigegeben.

Seit mehr als zehn Jahren wurde um den Bau des dritten Brunnens in dem hochwertigen Naturschutzgebiet gerungen. Die Genehmigung der zusätzlichen Wässerungsfläche war als ökologischer Ausgleich Bedingung, weil um den neuen Tiefbrunnen eine Wässerung nicht mehr möglich sein wird.

Mit den Arbeiten wurde bereits begonnen, wie Ringsheims Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Pascal Weber, bei der Sitzung am Montag im Rathaus in Ringsheim bekannt gab. So seien vorhandene Gehölze am Mühlenhofgraben aus Verkehrssicherungsgründen bereits entfernt worden. Durch die Befahrbarkeit entlang des Grabens entfalle auch eine halbseitige Sperrung der Landstraße für Unterhaltungsmaßnahmen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen Ende März abgeschlossen sein, so Weber. Danach könne mit der Probewässerung begonnen werden. Zur Herstellung der Ersatzfläche werden 1250 Meter Gräben ausgehoben und 20 Einlassschütze und Schleusen (umgangssprachlich Stellfallen) gebaut. Mit dem endgültigen Planfeststellungsbeschluss für die Ersatzwässerung rechnet Weber im zweiten Quartal diesen Jahres.

Vor Inbetriebnahme des dritten Brunnens steht noch das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren beim Landratsamt des Ortenaukreises an. Zum Brunnenbau durfte der Verband im Vorgriff auf eine erwartete Genehmigung bereits Rohrleitungen unter der Elz hindurch zum Pumpwerk Tiefbrunnen Nord-West verlegen. Das Schachtbauwerk ist ebenfalls bereits hergestellt, wie Ettenheims Tiefbauchef Udo Schneider mitteilte. In der kommenden Woche folge die hydraulische und technische Ausrüstung. Mitte Mai soll der Probebetrieb am neuen Brunnen erfolgen.

Weber dankte besonders seinem Verbandsstellvertreter, Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, sowie Wiesenwässerungsmeister Martin Weber, die mit viel Sachverstand der Sache dienten. Metz dankte seinerseits dem "Weber-Team", ohne das man noch nicht so weit wäre.

Die weiteren Kosten werden laut Wirtschaftsplan 2018 über einen KFW-Kredit in Höhe von 1,4 Millionen Euro gedeckt (Laufzeit 20 Jahre, Zinssatz von 0,82 Prozent auf zehn Jahre festgeschrieben), der dem Bau des Gesamtvorhabens dient. Für die Wassergewinnung stehen 80 000 Euro bereit, für die Wasserförderung 220 000 Euro. Der Leitungsbau wird mit 500 000 Euro taxiert, Ersatzwässerung mit 200 000 Euro. Der Rückbau der K 5121 (alter Heuweg) soll 200 000 Euro, weitere Gebühren und Gutachten 200 000 Euro. Bisher hat der Verband rund 1,2 Millionen Euro in das Projekt dritter Tiefbrunnen gesteckt.

Info: Der Verband

Der Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau Ringsheim/Ettenheim mit Sitz in Ringsheim versorgt aktuell über zwei Tiefbrunnen mit einer jährlichen Gesamtfördermenge von mehr als einer Million Kubikmeter Trinkwasser die Verbandsgemeinden Ringsheim und Ettenheim und verkauft außerdem jährlich mehr als 300 000 Kubikmeter Trinkwasser an den Nachbarverband Kappel-Grafenhausen-Rust.