Dass der alte Standort des Ringsheimer Bauhofs nicht mehr zeitgemäß ist, darüber ist man sich einig.Fotos: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Ringsheimer Verwaltung schlägt Gemeinderat Neubau im nördlichen Grasweg vor / Vorentscheidung für Feuerwehr?

Über das eine Großprojekt ist noch nich entschieden, da will die Verwaltung schon das nächste festzurren: Der Ringsheimer Bauhof soll in den nördlichen Grasweg. Damit fiele eine mögliche Alternative für die Feuerwehr weg.

Ringsheim. Bei einer Sondersitzung am 30. Juni wird der Ringsheimer Gemeinderat über den viel und kontrovers diskutierten Standort für das neue Gerätehaus entscheiden (wir berichteten). Während Feuerwehr und Verwaltung die freie Fläche südlich der Kahlenberghalle präferieren, tendieren nicht wenige im Ort Richtung alte B 3 oder nördlicher Grasweg. Indes, letztere Variante könnte schon vor dem Beschluss vom Tisch sein. Denn bereits am kommenden Dienstag, 23. Juni, soll der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung seinen Segen für einen Bauhof-Neubau an dieser Stelle geben. Anfang diesen Monats habe sich die eigens eingesetzte Baukommission "Bauhof" final für den Standort "Nördlicher Grasweg/Tabakschöpfe" ausgesprochen, heißt es aus dem Rathaus. Dieser liegt nur wenige Hundert Meter vom aktuellen entfernt. Alter Standort:  Im Grasweg 4, darüber besteht im Ort Einigkeit, fehlt es vor allem am nötigen Platz, um das in die Jahre gekommene Bauhof-Gebäude zu sanieren beziehungsweise an alter Stelle neuzubauen. Bereits 2014 kam die Idee eines gemeinsamen Standorts für Feuerwehr, Bauhof und DRK auf – Arbeitstitel: Kommunales Infrastrukturzentrum. Weil die Zukunft des Ringsheimer DRK seit einiger Zeit jedoch ungewiss ist (siehe Info), insbesondere aber weil die Feuerwehr auf eine eigene Dependance drängte, ging es auf getrennte Standortsuche. Neuer Standort:  Die Baukommission "Bauhof" nahm elf Standorte unter die Lupe, drei kamen in die engere Auswahl: südlich der Kahlenberghalle, das neue Gewerbegebiet Leimenfeld III und eben der nördliche Grasweg, bei den alten Tabakschöpfen. Für Letzteren, so die Verwaltung, spreche unter anderem die Lage am Ortsrand und damit eine geringe Betroffenheit der Anwohner, eine gute Erreichbarkeit sowie ausreichend Platz. Möglich sei auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern eine Halle mit einer Höhe von mindestens 4,50 Metern.

Die Planer: Als Architekten empfiehlt  die Verwaltung das Büro Mathis und Jägle aus Kippenheim. Das sei als innovativ und leistungsstark bekannt, verfüge über entsprechende Erfahrungen und habe bereits einen "attraktiven Honorarvorschlag" gemacht. Mathis und Jägle könnten zudem die notwendige Änderung des Bebauungsplans des Sondergebiets "Unterfeld" vorbereiten. Die Kosten: Im Haushalt 2020 sind 25 000 Euro für die Planung "Neubau Bauhof" eingestellt. Mittelfristig prognostiziert die Verwaltung für das kommende Jahr 1,1 Millionen Euro. Mit dem Landratsamt liefen bereits Gespräche bezüglich eines Zuschusses aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Eine Förderung wäre maximal in Höhe von 20 Prozent möglich. Ein entsprechender Antrag müsste bis Oktober gestellt werden.

Wie es beim Ringsheimer DRK weitergeht, ist fraglich. Bekanntermaßen steht wegen zu geringer Mitgliederzahlen eine Auflösung beziehungsweise eine Fusion mit Ettenheim im Raum. Der Ringsheimer Standort wird jedenfalls aufgegeben. Die Verwaltung will die mittlerweile vom DRK zurückgegebenen Räume im Untergeschoss des Bürgerhauses an andere Vereine weitergeben. Vorgeschlagen wird eine Miete von jährlich 600 Euro.