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Ausbau: Erdaushubdeponie im Ottenheimer Gewann "Schönau" soll vergrößert werden

Erste Entwürfe zur Erweiterung der Erdaushubdeponie in Ottenheim wurden im Ortschaftsrat vorgestellt. Bereits im Frühjahr kommenden Jahres könnte mit der Erweiterung begonnen werden.

Ottenheim. Im März vergangenen Jahres hat der Gemeinderat dem Antrag des Landratsamts Ortenaukreis zur Erweiterung der Erdaushubdeponie im Gewann "Schönau" zugestimmt. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen Gemeinde und Ortenaukreis wurde unterzeichnet. Hauptbestandteil der Vereinbarung sind neben der Überlassung der Teilfläche mit rund 3,1 Hektar Deponieerweiterung auch das Nutzungsentgelt, mengenabhängig von 0,92 Euro pro Kubikmeter angelieferten Aushubmaterials.

Im Vorfeld informierte der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Ortenaukreis über die steigenden Anlieferungsmengen sowie Erweiterungen im gesamten Gebiet. Die Erweiterungen sollen vier Millionen Kubikmeter umfassen, in Ottenheim sind Erweiterungen von 500 000 Kubikmetern vorgesehen. Die Erweiterungen sollen eine Entsorgung auf voraussichtlich zehn Jahre sichern.

Die Erweiterung der Deponiefläche bedarf der behördlichen Genehmigung, die notwendigen Planungen wurden von Daniel Walter vom Planungsbüro Bresch-Henne-Mühlinghaus (BHM) vorgestellt. Hierbei ging er auf die beiden Biotope ein, die in diesem Bereich angesiedelt sind. Die Höhe der bisherigen Deponie beträgt 15 Meter, künftig soll dies auf 25 Meter erhöht werden. Durch die Erhöhung kann der Flächenverbrauch reduziert werden. Entlang der Deponie ist eine Sickermulde geplant. Die Erweiterung umfasst etwa 3,68 Hektar. Insgesamt wird laut Walter die Fläche 7,2 Hektar betragen.

Nun steht die Erstellung der technischen und umweltfachlichen Unterlagen noch an, ehe es an das Genehmigungsverfahren gehen wird. Im April werden die Planungen nochmals dem Gemeinderat vorgestellt, danach kann der Antrag dem Regierungspräsidium vorgelegt werden. Laufe alles nach Plan, könne mit der Erweiterung im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden.

Thema war auch der Umfahrungsweg. Der heutige Wirtschaftsweg nördlich der Deponiefläche wird durch die Überplanung künftig entfallen. Hier besteht das Angebot seitens des Landratsamts, einen neuen Weg herzustellen. Hierüber möchte der Ortschaftsrat jedoch nochmals beraten. Für den Ersatzweg müsse ohnehin ein separater Antrag gestellt werden.

Ortsvorsteherin Silke Weber griff nochmals die Thematik auf, die Deponie um Container zu erweitern, um so auch Elektroschrott anliefern zu können. "Wir können einen Wertstoffhof einrichten", sicherte Martin Roll zu. Hier gelte es jedoch, die Öffnungszeiten zu bedenken. Eindeutig dagegen äußerte sich Hans Dieter Schiller: "Da kommen keine zusätzlichen Container hin." Weber hingegen sah den Vorteil der kürzeren Wege. Allerdings könnte auch hier erst später eine Entscheidung getroffen werden.

Ein landschaftspflegerischer Begleitplan soll noch erstellt werden, weiter muss geprüft werden, ob auf der Fläche ein Ausgleich notwendig ist. Aufgrund der Nähe zu einem "Natura2000"-Gebiet wird es auch hier Prüfungen hinsichtlich des FFH-Gebiets geben. Artenschutzrechtliche Prüfungen stehen ebenfalls an. Bei einer Vorprüfung wurden Feuerfalter und Eidechsen festgestellt, hier sei eine Umsiedlung jedoch möglich.