Sind sich einig: Jutta Hättig vom Landratsamt Ortenaukreis und Bürgermeister Wolfgang Brucker haben gestern die Vereinbarung zur Erweiterung der Erdaushubdeponie unterzeichnet. Foto: Goltz

Erdaushubdeponie in Ottenheim wird um 350 000 Kubikmeter vergrößert

Schwanau/Ortenau - Nun ist es schriftlich festgehalten: Jutta Gnädig, Dezernentin für den Bereich Abfallwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis, und Bürgermeister Wolfgang Brucker haben die Vereinbarung zur Erweiterung der Erdaushubdeponie Schwanau unterzeichnet.

"Als Entsorgungsträger ist der Ortenaukreis verpflichtet, Erdaushubdeponien bedarfsgerecht bereitzustellen und zu betreiben", sagte Gnädig gestern im Schwanauer Rathaus. Hierzu gehöre unter den aktuell 14 Erdaushubdeponien im Ortenaukreis auch die im Ottenheimer "Gewann Schönau".

Die jährliche Menge an Erdaushub sei in den vergangenen zehn Jahren aufgrund der guten Baukonjunktur von 220 000 Kubikmeter auf 460 000 Kubikmeter angestiegen. "Im Ortenaukreis wird soviel gebaut, wie sonst nirgends", sagte der Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Ortenaukreis, Martin Roll. Von Gesetzes wegen müsste das Landratsamt für eine Versorgungssicherheit von zehn Jahren sorgen, erklärte Roll weiter. Die Kapazitäten im Kreis würden hingegen noch zweieinhalb Jahre ausreichen, woraufhin der Kreisrat die Erweiterung von vorhandenen Deponien beschlossen hatte.

Die Planungen des Landratsamts sehen vor, die Deponie in Ottenheim in nordöstliche Richtung zu erweitern, derzeit ist die Deponie 2,6 Hektar groß mit Platz für 158 000 Kubikmeter Bauschutt. Sie soll um rund 350 000 Kubikmeter erweitert werden.

Auch Bürgermeister Wolfgang Brucker stellte sich hinter die Erweiterung: "Jeder Bürger, der ein Haus bauen möchte, braucht diese Deponie. Die Erweiterung nutzt der Allgemeinheit." Außerdem habe man mit dem Landratsamt vereinbart, ein höheres Nutzungsentgelt in Aussicht zu stellen – statt rund 2000 Euro jährlich, wird künftig 92 Cents pro Kubikmeter bezahlt – rund das Zehnfache. Auch der Wertstoffhof könne erweitert und die Öffnungszeiten verlängert werden, so Gnädig.

Info: Kritik

Intensive Verhandlungen einschließlich der Beteiligung der politischen Gremien der Gemeinde Schwanau sind der gestrigen Unterzeichnung vorangegangen. In den vergangenen Wochen wurden kritische Punkte angesprochen, etwa die Anlieferung von belastetem Material, der Flächenverbrauch, die Umgestaltung der Landschaft, aber auch der Anstieg des Verkehrs zur Anlieferung. Letztlich siegten die Befürworter des Schwanauer Gremiums mit neun zu acht Stimmen bei einer Enthaltung.