Ottenheims Tatjana Karkossa kann hier von der Nußlocher Abwehr nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Foto: Wendling

Ottenheim feiert klaren 31:22-Heimerfolg gegen Nußloch / Torhüterinnen in sehr guter Form

Oberliga Baden-Württemberg, Frauen: TuS Ottenheim – SG Nußloch 31:22 (14:13). Mit einer gerade in Hälfte zwei über weite Strecken starken Vorstellung haben sich Ottenheim für die beiden Vorjahresniederlagen gegen Nußloch revanchiert.

(tom). Basis waren die bärenstarke Abwehr und überragende Torfrauen. Franziska Joseph glänzte mit 17 Paraden, auch Jule Frenk hielt in den letzten sieben Minuten einiges. Beide parierten unter anderem je einen Siebenmeter. Offensiv standen zwar 31 Treffer, aber auch mehr als 20 vergebene Chancen (darunter vier Siebenmeter) zu Buche.

Freude ist erlaubt nach drei Siegen aus drei Spielen, doch schon in Ottersweier kommende Woche müssen die "Zebradamen" wieder hellwach sein. Das hielt auch Jochen Baumann vom Trainerteam fest: "Wir freuen uns sehr, was die Mannschaft heute gegen einen zumindest körperlich guten Gegner abgerufen hat. Aber wir müssen weiter unsere Punkte holen, der Weg ist noch sehr lange."

Die ersten 30 Minuten waren umkämpft, wobei der TuS-Wille, dem Gast von der südlichen Bergstraße einen bedingungslosen Kampf zu liefern, überdeutlich war. Bei besserem Abschluss wäre der TuS bereits früher als bei 8:6 (15.) und 12:8 (22.) vorn gelegen. Nicht nur die Führung wackelte, als Vanessa Hoppen Pfosten und Latte traf, Nußloch über die "Halben" Tara Beckenbach und Bettina Herb verkürzte. In unruhiger Schlussphase blieben die Gastgeberinnen trotz dreifacher Unterzahl ruhig. Daniela Ganter besorgte, noch immer in doppelter Unterzahl, die Pausenführung.

Zu Beginn von Abschnitt zwei sorgte Theresa Günther am Kreis für frische TuS-Impulse, bis zum 18:17 (39) blieb es eng. Dann steigerte sich der TuS, unterstützt von der lauten Kulisse in der Rheinauenhalle, über 22:18 (43.) auf 25:20 (48.). "Das Publikum stand total hinter uns. Wenn dann auf unserer Seite die Emotionen dazukommen, die Mannschaft sich als Ganzes richtig pusht, können wir Vieles möglich machen", unterstrich Franziska Joseph.

Für Applaus sorgte auch noch eine andere Episode. Als sich SG-Spielerin Benita Arnold bei einem Angriff unglücklich den Finger auskugelte, war Daniela Ganter sofort bei ihr. Ihre Kenntnisse als Arzthelferin brachte die TuS-Spielerin unmittelbar zur Anwendung und renkte den Finger wieder ein. Das sorgte auch auf Gästeseite für Beifall und manch ehrlichen Dank.

Sportlich herrschte bei Nußloch zunehmend Frust, was in den Platzverweis Melissa Molls (57./dritte Zeitstrafe) mündete Ottenheim siegte noch überdeutlich mit 31:22.

"Unsere Mannschaft ist jetzt strukturell etwas anders als vergangenes Jahr. Daniela Ganter und Louisa Gruber tragen jetzt zentral Verantwortung, das war sehr gut heute. Die Leistungen unserer Torfrauen haben die starke Abwehrleistung passend abgerundet", schloss Baumann.

TuS Ottenheim: Frenk, Joseph; Rheinberger, Herrmann 1/1, T. Günther 3, E. Günther, Gruber 6, T. Karkossa 8, Ganter 7/2, P. Karkossa 2, Hoppen 3/2, Schnak, Geppert 1.

SG Nußloch: Heilmann, Dörr; Racky 2, Beckenbach 4, Herb 3, Scharfenberger, Moll, Joerg 5/2, F, Arnold 3, B. Arnold 5, Lemke.