Manuel Steinbrunner aus Rust hat sich die Versorgung der Katzen in Nonnenweier zur Aufgabe gemacht. Foto: Bohnert-Seidel

Tiere: Manuel Steinbrunner versorgt zahlreiche herrenlose Katzen in Nonnenweier / Unterstützung vom Chef

Nonnenweier - Manuel Steinbrunner aus Rust kümmert sich seit drei Jahren um streunende Katzen in Nonnenweier. Gern wüsste er die ein oder andere Katze in guten Händen.

Vor drei Jahren hatte der Elektroniker kleine Kätzchen in der Dachluke auf dem Nachbarschopf seiner Arbeitsstätte in Nonnenweier entdeckt. Die kleinen Wildfänge schienen keinen Besitzer zu haben. Niemand fühlte sich zuständig – außer Steinbrunner. Nach kurzer Rücksprache mit dem Landwirt hatte dieser nichts dagegen, dass er die Tiere auf seinem Grundstück versorgt.

Kastrationen aus eigener Tasche bezahlt

Steinbrunner besorgte Päckchen mit Nassfutter für die Katzenbabys. Mit der Zeit wurden es mehr. Schon wieder war die Katzenmama trächtig, weshalb der heute 30-Jährige ein wachsames Auge auf sie geworfen hat. Kaum waren die Kleinen aus dem Gröbsten raus, ist er mit der Mutter und den Kleinen zum Tierarzt und bezahlte von seinem Verdienst die Sterilisation. Alle sieben Katzen und drei Kater sind mehrheitlich auf eigene Rechnung kastriert. "Andere gehen in den Urlaub. Ich kümmere mich um die Katzen", sagt der Ruster, der seit drei Jahren nicht mehr wegfährt. Zu groß sei die Verantwortung.

Die Namen der zehn Katzen bringt der 30-Jährige mit den charakteristischen Merkmalen in Verbindung. "Captain Einauge" hat ein Auge verloren. Der "Frechdachs" versteht sich ebenfalls von selbst wie "Mami", die Katzenmutter. In die Welt von Harry Potter driftet der Name Ron, stellvertretend für den roten Kater ab, benannt nach Harry Potters rothaarigem Freund.

Zehn Katzen bedeuten 14 Kilo Trockenfutter auf fünf Wochen verteilt. Zwei Mal pro Woche erhalten die Tiere Nassfutter und ihre Streicheleinheiten holen sie sich je nach Bedarf täglich ab. Sorge bereitet ihm allerdings ein Kater, der wohl ein entzündetes Zahnfleisch hat, sowie eine Katze, deren neurologischen Störungen auf eine Vergiftung schließen lassen.

Ausgesetzt wurden die Katzen nicht

Dass es hin und wieder vielleicht Beschwerden aus der Nachbarschaft gibt, weil Vogelfedern liegen, daraus macht der Elektroniker keinen Hehl. Wie sehr die Mäuse- und Rattenplage im Zaum gehalten wird, darüber spreche hingegen kaum jemand. Steinbrunner hofft aber weiterhin auf eine gute Toleranz gegenüber den Katzen. Unterstützung erfährt er von der Friesenheimerin Désirée Henninger, die sich für Tiere in Not einsetzt.

Ausgesetzt wurden die Katzen nicht. "Irgendwann waren sie einfach da", sagt Steinbrunner. Seine Kollegen rechnen ihm sein Herz für Tiere hoch an. Hin und wieder werde ihm etwas Geld für Katzenfutter zugesteckt und sein Arbeitgeber kümmert sich auch am Wochenende um die Tiere. Kaum fährt Steinbrunner jedoch am Montagmorgen wieder auf den Hof, stehen die Tiere wie auf Knopfdruck da.

Eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn kommt er früher und kümmert sich – gibt Futter und Streicheleinheiten, je nach Bedarf. Für ihn ist das Kümmern selbstverständlich und die Tiere im Alter von gut drei Jahren danken es ihm mit einem leisen Schnurren.

Vermittlung

Nicht, dass Manuel Steinbrunner die Katzen über den Kopf wachsen würden. "Aber trotzdem wüsste ich einige sehr gern in guten Händen", gibt er gegenüber der Lahrer Zeitung offen zu. Am liebsten mit Bauernhof oder schönem freien Gelände. Wer Steinbrunner unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an ManuelSteini@web.de melden oder sich über Facebook mit Désirée Henninger "Für alle Felle" in Verbindung setzen.