Ausschuss: Neurieder stimmen für Betriebsplan der Forstwirtschaft / 1200 Bäume werden gepflanzt

Dass das Eschensterben auch im Neurieder Wald weitergehen wird, ist in der jüngsten Forstausschusssitzung nochmals deutlich geworden. Revierleiter Gunter Hepfer gibt dennoch nicht auf und stellte den Betriebsplan vor.

Neuried. Seit acht Jahren bestimmt der Pilzbefall der Eschen den Holzeinschlag im Neurieder Wald. "Vom Stammfuß dringt der Pilz in die Wurzel vor und diese zerfällt, sodass die Bäume keinen Halt mehr haben", erklärte Revierförster Gunter Hepfer in der jüngsten Sitzung des Forstausschusses Neuried. Wenn die Wurzel betroffen ist, dann dringe der Pilz auch in den Stamm vor. Bevor der Stamm betroffen ist, lasse sich das Eschenholz noch gut als Brennholz verwenden.

"Da es recht große Eschengebiete im Neurieder Wald gibt, sind zwischenzeitlich auch schon Lücken entstanden, die nun wieder bewaldet werden müssen", so der Förster. Somit werde die Kulturarbeit im kommenden Jahr vor allem von der Wiederbewaldung geprägt sein. Insgesamt acht Hektar Wald müssen neu bepflanzt werden. Hierzu werden rund 1200 Pflanzen in den Wald gebracht.

Beobachtet werden konnte, dass es bei der natürlichen Verjüngung in den Waldgebieten eine höhere Resistenz der Eschen gegen den Pilzbefall gibt. Dies lässt hoffen, dass die Esche nicht ganz aus den Wäldern verschwindet.

Hepfer hat im Amtsblatt einen Appell gestartet, um möglichst viel Schlagraum versteigern zu können. So werden die Flächen geräumt und es könnte mit neuen Bepflanzungen begonnen werden. "Die Walderneuerung wird rund 50 000 Euro kosten", wusste der Förster. Er sieht die Aufgabe der Förster in Zukunft bei der Walderhaltung und weniger bei der Erwirtschaftung eines möglichst großen Ertrags.

Auch bei den Baumarten müsse umgedacht werden, da der Klimawandel auch hier eine Anpassung fordert. Viele Eichen sollen in den Neurieder Wald eingebracht werden, da sie mit höheren Temperaturen gut umgehen können. Zusätzlich sollen auch Nüsse, Ulmen und Linden gesetzt werden – "Die verloren gegangenen Eschen können nicht durch eine einzige Baumart ersetzt werden".

Michaela Karl (Umwelt und Leben) informierte sich über die Zukunft der Tiere. "Der Natur muss auch Zeit gegeben werden, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen". entgegnete Hepfer.

Die Pflege der Bäume wird zu einem kleinen Teil durch Fördermittel gedeckt, aber auch durch die Jagdpacht wird einiges refinanziert. Damit auch in Zukunft astreines Holz vermarktet werden kann, müssten rund 400 Bäume wertgeästet werden. Außerdem müssten die Wege immer wieder in Stand gesetzt werden.

Eine Einnahmequelle ist in Neuried der Bestattungswald und auch der Christbaumverkauf. Die Christbaumkulturen haben sich als gut erwiesen, auch in diesem Jahr konnten 200 Bäume verkauft werden.

Zum ersten Mal werden 2020 rund 25 000 Euro Gemeinwohlausgleich bezahlt. Diesen erhalten Gemeinden, die ihren Wald als Eigenbetrieb bewirtschaften für den erhöhten Aufwand. Der Betriebsausschuss Forst stimmte dem Betriebsplan der Forstwirtschaft, so wie ihn Hepfer vorgelegt hatte, einstimmig zu.

Die Termine für die Brennholzversteigerung stehen fest: Am 25. Januar wird das Brennholz in Müllen und Dundenheim versteigert. Am 1. Februar findet die Brennholzversteigerung in Ichenheim und Altenheim statt. Der Schlagraum wird für alle Gemeinden, die zu Neuried gehören, am 23. Dezember im Regenbogensaal des Kindergartens versteigert.