Sitzung: Gemeinderat sieht zu wenig Platz für Fahrzeuge

Zwei Bauvorhaben haben dafür gesorgt, dass der Neurieder Rat nochmals generell auf die Parksituation in der Gemeinde zu sprechen kam. Unter anderem die Situation am Badesee wurde lange diskutiert.

Neuried. Ein Antrag für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten in der Langemattstraße in Dundenheim vhat in der jüngsten Neurieder Gemeinderatsitzung für eine besondere Diskussion gesorgt. Bereits in der Frageviertelstunde hatte ein Anwohner darauf hingewiesen, dass die Errichtung dieses Wohnhauses die Parksituation, "die auch jetzt schon nicht einfach ist", noch verschlechtern könnte.

Im Plan für das Mehrfamilienwohnhaus waren sieben Stellplätze ausgewiesen. Bauamtsleiter Klaus Person erklärte in der Sitzung, dass bereits mit dem Architekten gesprochen wurde und statt der zuerst geplanten sieben Stellplätze nun neun Stellplätze eingerichtet werden sollen. Auch wurde darauf verwiesen, dass es zwar das erste Gebäude mit drei Geschossen in dieser Straße ist, "aber mit einer Höhe von elf Metern nicht über die anderen Häuser heraus ragt". Da das Ziel der Gemeinde sei, weniger Fläche zu bebauen, wurde auch die Dreigeschossige Bauweise vom Neurieder Gremium akzeptiert.

Ebenfalls soll ein Mehrfamilienhaus in der Adlerstraße in Ichenheim errichtet werden. In diesem Haus sind acht Wohnungen geplant. Auch dieses Vorhaben wurde von den Anwohnern bei der Offenlage als "zu groß" angesehen. Ratsmitglied Peter Heuken (CDU) wies darauf hin, dass in den Planungen immer wieder Bäume eingezeichnet werden, allerdings könne er kaum Platz für diese erkennen. Außerdem gebe es die Vorgabe ab drei Wohnungen einen Spielplatz einzurichten – auch hierfür sehe er keinen nötigen Platz. "Solche Vorgaben müssen vom Landratsamt geprüft werden, bevor eine Baugenehmigung ausgesprochen wird", entgegnete Person.

Aus den beiden Bauanträgen entwickelte sich in der Sitzung eine Diskussion um die generelle Parksituation im Ried: Werden in Neubaugebieten bereits zwei Stellplätze für eine Wohnung verlangt, sind dies Innerorts höchstens 1,5 Stellplätze. Mehrfach wurde angeregt, dies zu ändern, damit die Parksituation in den Ortsteilen nicht noch schlechter werde.

Ebenfalls ein umstrittenes Thema ist die Parkraumbewirtschaftung am Badesee Fohlengarten. An heißen Wochenenden werde der Badesee sehr gerne genutzt. Dies sorge aber auch immer dafür, dass Zufahrtswege zugeparkt werden, so dass auch im Notfall eine Anfahrt der Rettungsdienste nur schwer möglich sei. Daher hatte der Ortschaftsrat Altenheim beschlossen, einen bewirtschafteten Parkplatz anzulegen. Dieser sollte eine Größe von 7000 Quadratmetern haben und gebührenpflichtig sein. Um diesen Parkplatz einzurichten, müssten Zufahrtswege gebaut und der Parkraum umzäunt werden. Hierfür wurden Kosten in Höhe von 400 000 Euro ermittelt. Den Kostenaufwand sieht die Verwaltung als zu hoch an, da man von nicht mehr als zehn Sonntagen ausgeht, an denen der Parkraum auch benötigt wird. Ratsmitglied Jochen Strosack (FW) verwahrte sich gegen die Haltung der Verwaltung. Ein Parkplatz der durch eine Kleewiese erst ab Juni genutzt werden kann, sei fragwürdig. Denn der Gemeinderat könne nicht beschließen, dass der Sommer erst im Juni beginnt, so Strosack. "Die Parksituation ist nämlich vor allem zu Beginn der Badesituation schlecht", weiß der Altenheimer Ortsvorsteher. Darüber hinaus merkte er an, dass es keine Rücksprache mit dem Ortschaftsrat gegeben habe, "der über die Ablehnung der Parkraumbewirtschaftung informiert hätte". Bislang sei auch die Möglichkeit, falsch parkende Fahrzeuge abzuschleppen, nicht versucht worden, warf Ratsmitglied Bernd Uebel (SPD) in den Raum. "Die Badegäste halten sich bald an die Beschilderung, wenn sie einmal sehen, wie ein Fahrzeug abgeschleppt wird", war sich Uebel sicher.

Letztlich stellte der Altenheimer Ortschaftsrat Jochen Strosack den Antrag, das Thema Parkraumbewirtschaftung zurück in den Ortschaftsrat zu gegeben, wo die Einzelheiten nochmals besprochen werden sollten. Diesem Antrag folgte der Gemeinderat einstimmig.