Startschuss für schnelles Internet (von links): Alfred Baum (ausführende Firma Baum), Jochen Fischer, Hilde Wurth-Schell (Ortvorsteherin von Müllen), Klaus Vogel, Peter Steinert (Bauamt) und Markus Hauswirth (stellvertretender Projektleiter). Foto: Bühler Foto: Bühler

Telekom beginnt mit dem Verlegen von sieben Kilometern Kabel für schnelles Internet

Neuried -Die Gemeinde Neuried kann sich über schnelles Internet freuen. Etwa 1900 Haushalte könnten spätestens im Spätjahr schnellere Anschlüsse nutzten. Vertreter der beteiligten Firmen sowie der Gemeinde trafen sich am Dienstag zum Spatenstich.

"Wir sind in Sachen Internet kein Entwicklungsland. Wir erreichen sehr viele Haushalte in relativ kurzer Zeit mit hohen Bandbreiten", sagte Klaus Vogel von der Deutschen Telekom beim symbolischen und virtuellen Spatenstich. Er fügte an: "Die Planungen sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben." Die Beeinträchtigungen für die Bewohner in Neuried will das Unternehmen so gering wie möglich halten. Man gehe immer in überschaubaren Bauabschnitten vor, erklärte Vogel.

Neurieds Bürgermeister Jochen Fischer erklärte: "Ich freue mich, dass wir mit dem ersten Spatenstich den Startpunkt setzen. Wir sind stets im Gespräch mit der Telekom. Es freut mich auch, dass die Arbeiten in den Ortsteilen Altenheim und Müllen nun starten." Das Gemeindeoberhaupt fügte an, dass ein schneller Internetanschluss heute ein Muss sei. Nur die Kommune, die eine moderne digitale Infrastruktur besitze, sei auch attraktiv für Familien und Unternehmen.

Laut Vogel werden insgesamt sieben Kilometer Glasfaser verlegt und elf Verteiler mit moderner Technik aufgestellt: "Davon werden rund 1900 Haushalte im Spätjahr profitieren."

70 000 Euro kostet ein Kilometer Glasfaserkabel

Die maximale Geschwindigkeit für das Herunterladen steige auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde und beim Hochladen auf bis zu 40 Megabit. Das hohe Tempo erfordere auch hohe Investitionen. Das Verlegen von Glasfaser koste etwa 70 000 Euro pro Kilometer.

Weiter wurde darüber beim ersten Spatenstich darüber informiert, dass auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Verteiler das Kabel ersetzt werde. Dies sorge für erheblich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Es gelte indes die Faustformel, je näher der Kunde einem Verteiler wohne, desto höher ist die Geschwindigkeit seines Internets.

Info: Druck für die Telekom

> Neurieds Bürgermeister Jochen Fischer gehörte zu den klaren Befürwortern einer Ortenau-Breitband-Gesellschaft. Als es darum ging, ob Neuried dem Verbund mehrerer Gemeinde im Kreis beitrete, hatte er im Gemeinderat gesagt, dass Neuried voraussichtlich nicht direkt davon profitiere, denn Ziel sei es zunächst abgehängte Orte zu unterstützen. In Neuried sehe es nicht so schlecht aus, wie in manchem Schwarzwald-Ort.

> Zur aktuellen Entwicklung der Breitband-Gesellschaft, die bislang noch nicht viel bewirkt hat, erklärte Fischer vor Kurzem noch: "Wenn die Telekom jetzt den Netzausbau vorantreibt, ist das gut. Damit hat aus meiner Sicht die Kreis-Gesellschaft ihren Zweck schon erfüllt."

> Der Kreistag hat im Oktober 2016 die Gründung der Gesellschaft Breitband Ortenau beschlossen. Von den 51 Städten und Gemeinden des Kreises sind 45 beigetreten.