Die Besucher beschäftigten sich mit Lebensmitteln, denen beim Gottesdienst große Symbolkraft zukam. Foto: Fink Foto: Lahrer Zeitung

Gottesdienst: Viele Besucher beim ökumenischen Tischabendmahl in Dundenheim

Dundenheim (dnj). Auf ungewöhnliche Weise haben sich die Besucher beim Dundenheimer Gottesdienst samt Tischabendmahl mit der Passionsgeschichte auseinandergesetzt. Der Gemeindesaal bei der evangelischen Kirche war am Gründonnerstag voll besetzt.

Zum zweiten Mal hatte Pfarrerin Anna Schimmel von der Emmausgemeinde Neuried dazu eingeladen. Die altersmäßig bunt gemischte Gruppe von evangelischen und auch katholischen Christen saß sich an Tischen gegenüber, auf denen Weintrauben und Salzstangen standen.

Pfarrerin Schimmel erinnerte daran, dass am Abend des Gründonnerstags Jesus verraten und ihm der Prozess gemacht worden war. Zuvor hatte er das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert – ein "Abschied mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen war", wie sie betonte.

Mit sechs Texten aus den Evangelien, die teils von der Pfarrerin und teils von Konfirmanden oder anderen Jugendlichen gelesen wurden, hörten einerseits die Besucher von den letzten Stunden Jesu, von Kreuzigung und Auferstehung, andererseits war mit jedem Bibeltext eine direkte Beteiligung der Zuhörer verbunden. Sie erhielten je einen kleinen essbaren Gegenstand, der ein Element aus dem Bibeltext symbolisierte, beispielsweise erinnerte ein Keks den Pflastersein, auf dem Jesus auf seinem letzten Weg ging, eine grüne Masse darauf an die Palmzweige beim Einzug nach Jerusalem, ein Schokoladenstäbchen konnte geteilt und als Kreuz auf die grüne Masse geklebt werden. Später kamen noch Silberkugeln als Symbol für die Silberlinge von Judas’ Verrat und abschließend zwei kleine Ostereier als Symbol für das Leben dazu.

Dadurch, dass die Besucher die Schalen mit den Symbolen immer an ihre Nachbarn weitergaben und sie sich gegenübersaßen, entstand an diesem Abend eine besondere Gemeinschaft. Mit musikalischer Begleitung von Silke Christen (Gitarre und Flöte), Tim Roth (Trompete) und Hermann Biegert (Klavier) wurden Lieder aus dem alten und neuen Gesangbuch oder aus Taizé gesungen. In der entspannten, aber feierlichen Atmosphäre wurde schließlich auch das Abendmahl gefeiert, wobei die Besucher das Brot einander weitergaben und die Pfarrerin und Helfer den Wein oder Traubensaft verteilten.