Masterplan: Diakonie Kork und Landratsamt gehen Kompromiss hinsichtlich des Personalschlüssels ein

Zwischen der Diakonie Kork und dem Landratsamt gab es große Unstimmigkeiten hinsichtlich des Personalschlüssels. Nun haben sie sich geeinigt, sodass die Heime in Ichenheim und Altenheim bezogen werden können.

Neuried. Deutlich auseinander lagen im August noch die Zahlen der zusätzlichen Stellen, die für nötig erachtet wurden: Während das Landratsamt fünf weitere Stellen vorgesehen hat, beharrte die Diakonie Kork auf 21 neue Arbeitskräfte, die mit einem fiktiven Dienstplan aufgeschlüsselt wurden. In Zahlen heißt das: Der Kreis war im August bereit, jährlich 327 000 Euro einzuräumen, was den Personalschlüssel aus Sicht des Landratsamts "angemessen verbessern dürfte". Vorsitzender der Diakonie, Frank Stefan, war im Sommer hingegen noch davon überzeugt, dass ohne die 21 zusätzlichen Stellen die beiden Häuser nicht in Betrieb genommen werden können, da sonst eine Insolvenz drohe.

Nun haben sich aber beide Parteien geeinigt: Die Verhandlungen des Kreises mit der Diakonie über die Vergütung für die beiden neuen Wohneinrichtungen in Neuried seien einvernehmlich abgeschlossen worden. Der Weg für den Betrieb der Häuser in Ichenheim und Altenheim sei damit geebnet, informierten Sozialdezernent Georg Benz vom Ortenaukreis und der Vorsitzende der Diakonie Kork in einer Mitteilung.

"Ich begrüße es sehr, dass es nun mit Rücksicht auf die Heimbewohner und Beschäftigten der Diakonie gelungen ist, einen für alle Beteiligten tragbaren Kompromiss zu finden", kommentierte Landrat Frank Scherer die Entscheidung.

Vorbereitungen zur Öffnung der Heime gehen nun weiter

Benz ergänzte: "So ist es jetzt möglich, die beiden neuen Einrichtungen in Neuried auf eine finanziell gesicherte Grundlage zu stellen und zeitnah zu beziehen." Damit könne dort eine gute Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderung stattfinden.

G anz zufrieden scheint Frank aber nicht zu sein: "Leider konnten wir das, was uns fachlich geboten erscheint, nicht erreichen. Allerdings war uns wichtig, die neuen Häuser schnell in Betrieb nehmen zu können", sagte er. Auf welche Stellenzahl die beiden Parteien sich geeinigt haben, ging aus der Mitteilung des Landratsamts allerdings nicht hervor. Die Beteiligten waren nach Eingang der Mitteilung bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Mit der Einigung könne es nun mit den Vorbereitungen für die Öffnung der Neubauten in Neuried weitergehen. Insbesondere die zwischenzeitlich ausgesetzten Einstellungen neuer Mitarbeiter werde mit Hochdruck betrieben. "In den Wohneinrichtungen in Neuried bekommen die Menschen jetzt zeitgemäße Wohnmöglichkeiten, die der Landesheimbauverordnung entsprechen. Deshalb sind wir froh, dass es zu diesem Abschluss kam", so Stefan.

Aufgrund von Änderungen in der Landesheimbauverordnung, die Einzelzimmer und individuelle Sanitärbereiche für die Bewohner vorschreiben, wurden für die Diakonie Kork unter anderem zwei Ersatzbauten in Ichenheim und Altenheim nötig. Um alle Umbauten zu gewährleisten, gibt es einen mit dem Landratsamt abgestimmten Masterplan zur Umsetzung.