Versammlung: Der Kultur- und Heimatverein lässt Urkunde aus dem Jahre 722 prüfen

Die Grippewelle hat auch vor dem Kultur- und Heimatverein (KuH) nicht haltgemacht. Bei der Hauptversammlung wurde der Vorstand im Amt für ein weiteres Jahr bestätigt.

Münchweier. Zur Hauptversammlung vorigen Mittwoch im "Rebstock" mussten sich zahlreiche Mitglieder krankheitshalber entschuldigen, doch der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Vorsitzende Martina Neubert blickte eingangs auf das vorige Vereinsjahr zurück, mit vielen Fotos untermalt. Es sei ein sehr harmonisches Jahr gewesen, man habe Hand in Hand gearbeitet.

So hatte der KuH zehn Veranstaltungen und Teilnahmen vorzuweisen, vom Kommentatoren-Duo Neubert und Gerd Blattmann beim närrischen Jubiläums-Straßenumzug über einen vierten St- Gertrud- Spaziergang im Vorfrühling, Maibaumholen, Grill- und Getränkestand zum Mühlenwandertag am Ablösle bis zur örtlichen Pflanzenbörse. Zu erfahren gab es viel bei einem Vortrag über das "digitale Kloster" Ettenheimmünster, Adolf Zanger glänzte bei einem Dorfrundgang mit profunden Kenntnissen.

96 Mitglieder zählt der Kultur- und Heimatverein

Zu den Höhepunkten gehörte zweifellos auch das mittlerweile vierte gemeinsam mit den Gelruewe-Rittern gestaltete gut besuchte Gelruewe-Fest samt vorheriger Ernte der gepflanzten Riesen- Karotten. Deren Verkaufserlös in Höhe von 427,61 Euro wurde als Spende an den Kindergarten St.Anna weitergereicht. Auch Schriftführerin Martina Klimmt hatte das genauestens aufgelistet. Gleichbleibend 96 Mitglieder bei wenigen Ein- und Austritten zählt der KuH jetzt. Rechner Uwe Busch hatte ein kleines Kassenplus zu verzeichnen, nicht zuletzt durch Festeinnahmen und zahlreichen Spenden.

Ortsvorsteherin Charlotte Götz dankte in Personalunion auch als Vereinsgemeinschaftsvorsitzende für die zahlreichen KuH-Aktivitäten einschließlich gelungener Gestaltung des Ortseinganges. Derzeit, teilte Götz am Rande mit, laufe die wissenschaftliche "Authentizitätsprüfung" einer gefundenen Urkunde, in der Münchweier schon 722 erwähnt worden sein könnte, immerhin vor mehr als 1250 Jahren.

Schließlich regte Ehrenmitlied Adolf Zanger an, ein historisches Bildstöckle zu einem einst schnöden Mord an den angestammten "Galgenplatz" zurück zu versetzen. Für Erheiterung bis Kopf-schütteln und angeregten Diskussionen sorgte später ein ausgegrabener Archivfilm des Südwestfunks, der sich 1966 kritisch und reichlich tendenziös mit dem damaligen 1,9 Millionen Mark schweren Schulneubau in der noch selbstständigen Gemeinde befasst hatte. Auch ein Film zum Jubiläum des Münchweierer Musikvereins 1998 fand als Zeitdokument großes Interesse.

Nach einstimmiger Vorstandsentlastung wurden Neubert, Klimmt und Busch in ihren Ämtern für ein weiteres Jahr bestätigt, ebenso Heiko Blattmann als zweiter Vorsitzender. Beisitzer bleiben Gerd Blattman, Martin Junker und Anneliese Duffner, für den ausscheidenden Gerold Ebert rückte hier Markus Karle nach.

Nächster Termin ist am Sonntag, dem 18. März, die St. Gertrud-Wanderung, ab 10 Uhr, vom Gedenkstein Kirchhalde aus mit anschließender Einkehr.