Ewald Meier aus Meißenheim feiert heute seinen 70. Geburtstag. Foto: FN

Ewald Meier aus Meißenheim ist auch mit 70 Jahren noch aktiv

Meißenheim - Pferde haben in Ewald Meiers Leben immer eine zentrale Rolle gespielt. Heute feiert der erfolgreichste Fahrsporttrainer der Welt, Ewald Meier, seinen 70. Geburtstag – und ist nach wie vor als Ausbilder tätig.

Schon als Zwölfjähriger musste er daheim in Lahr-Dinglingen sämtliche Arbeiten in der Landwirtschaft mit den Pferden erledigen. Nur zwei Jahre arbeitete der gelernte Gerber in diesem Beruf, dann wurde sein Hobby zum Broterwerb. Zuerst zehn Jahre in Lahr bei Heinz Bär, dann acht Jahre in Meißenheim bei Erich Zürcher. Meier errang Erfolge in der höchsten Wettkampfklasse im Spring- und Dressursport und in der Vielseitigkeit.

In Meißenheim, wohin er 1973 nach der Heirat mit seiner Frau Felicitas gezogen war, stieg er aus "Jux und Dollerei", wie er erzählt, auf den Kutschbock und nahm erstmals die Leinen eines Vierspänners in die Hand. Dann bildete er auch Fahrpferde aus, die Zürcher gekauft hatte. Schon nach zwei Jahren errang er mit dem Vierspänner das Goldene Fahrabzeichen, es folgten zwei deutsche Meistertitel, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft und einen sechsten Platz bei der Weltmeisterschaft in Ascot 1986.

1989 gab er seine aktive Karriere auf, als ihn das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiter als Bundestrainer für die Zweispännerfahrer einstellte. Von da an war er das ganze Jahr auf Achse: Trainingsbesuche, Lehrgänge, Turnier- und Championatsteilnahmen in ganz Europa und den USA, Richter- und Parcourschefausbildung und Mitwirkung in Gremien, wo er an der Optimierung der Ausbildung und am nationalen und internationalen Reglement des Fahrsports mitarbeitete.

Als Fahrlehrer erhielt er den seltenen Ehrentitel "Fahrmeister" und ist internationaler Parcourschef und Technischer Delegierter. 1995 wurde er leitender Bundestrainer und übernahm damit auch die Vierspänner. Hinzu kam der Ponyfahrsport, wo er die deutschen Fahrer zu einer Dominanz auf der internationalen Bühne führte.

Seine Erfolgsbilanz als Trainer im Fahrsport ist mit 70 Medaillen bei Weltmeisterschaften einzigartig auf der Welt. Für seine Erfolge im Reitsport erhielte er das Deutsche Reitabzeichen in Silber mit Lorbeer, für seine Erfolge als Trainer 2003 das FN-Ehrenzeichen in Gold und 2012 das Deutsche Reiterkreuz in Gold.

Ruhestand gibt es bis heute für den stets bescheiden und bodenständig gebliebenen Jubilar nicht. Sein Rat als Trainer und Pferdeexperte ist gefragt, auch in Österreich und der Schweiz.