Forst: Schäden in Mahlberg deutlich geringer als bei "Lothar"

Mahlberg. Der Klimawandel macht sich auch im Mahlberger Wald bemerkbar, vor allem im Auewald. Dort ist die Situation dramatisch, wie Forstdirektor Hans-Georg Pfüller und Revierleiter Hans-Jürgen Wilting am Montag dem Gemeinderat berichteten. Zusätzlich zum massiven Eschentriebsterben zeigten sich auch die Schäden aus vorangegangenen Trockenjahren. Darunter litten auch Nadelbaumarten im Bergwald, die vermehrt vom Borkenkäfer befallen worden sein.

Anlass des Resümees war die Vorstellung des Wirtschafts- und Betriebsplans für 2020. Noch wirkt nach, dass Esche und Nadelholz in den beiden Vorjahren verstärkt eingeschlagen werden mussten. Die Marktlage sei im Moment schlecht, so Pfüller, sodass die Gewinnerwartung "nicht zu optimistisch" ausfällt. Für dieses Jahr rechnet er sogar mit einem Defizit von mehr als 40 000 Euro. Der Hiebsatz wurde von den üblichen 3500 Festmeter pro Jahr auf 3025 gesenkt, um "marktkonform auszusteuern". Die Erlöse aus der Ernte sind mit knapp 130 000 Euro kalkuliert, insgesamt ergebe sich daraus ein Überschuss von 50 000 Euro. Der Preis für den Festmeter ist auf 42,53 Euro veranschlagt; im vergangenen Jahr waren’s noch 46,60 Euro.

Für Dietmar Benz gilt das Prinzip Hoffnung

Für Bürgermeister Dietmar Benz gilt für 2020 das Prinzip Hoffnung, schließlich habe man in den Vorjahren trotz vorhergesagter Defizite immer noch einen Überschuss erwirtschaftet. So auch 2018: Statt dem erwarteten Minus von 23 000 Euro schloss der Wald mit knapp 13 600 Euro Überschuss ab.

Wie sich Sturmtief "Sabine" auf das Ergebnis 2020 auswirken wird, ist laut Pfüller noch nicht absehbar. Immerhin: Die Schäden seien überschaubar, "Lothar" habe 1999 das 20-fache an Schäden hinterlassen.

Noch mal zum Klimawandel und wie man darauf reagiert: Das Augenmerk wird auf neue Kulturen gelegt. Statt Eschen sollen nun im Auewald vermehrt Eichen gesetzt werden, auch die eine und andere Schwarzpappel werde darunter sein. Auf insgesamt 1,5 Hektar sind 1730 neue Setzlinge geplant. Die Kultursicherung ist auf 4,5 Hektar veranschlagt, die Jungbestandspflege auf 1,7 Hektar. Zurzeit arbeite man am Entwurf des neuen Zehnjahresplans für 2020 bis 2029, so Pfüller.