Im künftigen Sitzungssaal des Rathauses muss die Decke noch verkleidet werden. Architekt Johannes Platt (rechts) erklärte den Gemeinderäten den Baufortschritt. Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Mahlberger Gemeinderäte informieren sich über Baufortschritt / Mehrere Privatwohnungen werden vermietet

Von Michael Masson

Mahlberg. Der Mahlberger Gemeinderat hat sich über den Baufortschritt im alten Rathaus informiert. Im März – "gegen Monatsende", so die vorsichtige Prognose des Bürgermeisters Dietmar Benz, wird dort der gewohnte Betrieb aufgenommen werden können.Mehrere Fertigstellungs-Termine konnten nicht gehalten werden, Bürger spöttelten schon über verzögerte Berliner Flughäfen oder Hamburger Operngebäude. Neben überraschenden Problemen mit der alten Bausubstanz und mit den Handwerkern sowie Feuchtigkeit vom Nachbarn hatte auch frostiges Wetter zu schaffen gemacht.

Nun staunten die Stadträte über wesentlich mehr Raum und Licht. Architekt Johannes Platt erläuterte den aktuellen Stand. Endlich sind auch die Gipserarbeiten fast erledigt, jetzt legen Elektriker und Bodenleger letzte Hand an.

Im Erdgeschoss ist der neue Treppen-Eingang fast fertig, mit Hebelift für Gehbehinderte. Dahinter gibt es ein lichtdurchflutetes Foyer mit Fahrstuhl und neuer Treppe. Die historischen Holzbalken und -ständer brauchen, von neuen Stahlträgern entlastet, noch eine Lasur. Der neue, größere Sitzungssaal (Benz: "Er ist repräsentativ") soll auch für Konzerte und sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Zum Rathausplatz hin ist dieser mit größeren Fenstern versehen. Großzügigere sanitäre Anlagen mit Behinderten- WC gibt es für Stadt- und Weihnachtsfestbesucher.

Auch im ersten Stock sind alle Büros entlang eines breiteren Gangs bis auf Feinarbeiten fertig. Dort werden Rechnungsamt, Liegenschaftsamt und auch der Bürgermeister nebst Vorzimmer Platz finden, dazu je ein Besprechungs-, Archiv- und Technikraum und Teeküche. Auch unter dem historischen Holzbalkendach (Anlass für die Generalsanierung des Rathausgebäudes) ist alles im Lot. Dort wird ein Trauzimmer mit kleinem Büro Platz finden, die Wände stehen schon. Ob der Fahrstuhl, wie gewünscht, verlängert werden kann, hängt von weiteren Verhandlungen mit dem Denkmalschutzamt ab. Auch neue Rettungswege wurden angelegt, darunter eine Außenleiter an der Rathaus- Nordrückwand in der Küfergasse. Dort stört optisch noch der schlimme Bauzustand des benachbarten ehemaligen Gasthauses "Sonne", doch da sind der Stadt die Hände gebunden.

Im Rathaus-Keller finden sich weitere Archiv-Räume, steht betriebsbereit ein neuer Gas-Brennwertofen, der künftig das Gebäude beheizen wird. Derzeit pusten jedoch noch einige Trocknungs-Lüfter Wärme ins Erdgeschoss, um dort mit den Bodenarbeiten fortfahren zu können.

Erleichtert nahmen die Räte den Baufortschritt zur Kenntnis. Der Umzug der Ämter aus dem gegenüberliegenden, von einer Bank gekauften Provisorium "Rathaus II" ist weniger aufwendig, als sich vor gute einem Jahr die komplette Räumung des alten Rathauses gestaltet hatte, versprach Benz. Das Bürgerbüro wird am neuen Ort bleiben, ansonsten sind hier mehrere Privatwohnungen, wo etwa der Bürgermeister derzeit noch provisorisch in einem Schlafzimmer residiert, "nach schnellem Rückbau" wieder zur Vermietung ausgeschrieben.