Rostbraun auf erdbraun und vor maisgelb: Wirklich gut zu erkennen, ist das Pfeifenlogo am neuen Standort auf dem Mahlberger Buck nicht. Foto: Decoux-Kone

Neuer Standort an B 3 sorgt für Unmut in der Bevölkerung / Benz zeigt sich gesprächsbereit

Kaum am neuen Standort, schon wieder in der Diskussion: Das Mahlberger Pfeifenlogo sorgt weiter für Gesprächsstoff in der Stadt – und könnte auf Betreiben aus Gemeinderat und Bürgerschaft seinen Platz nun bald erneut wechseln.

Mahlberg. Wer dieser Tage über den Mahlberger Buck fährt, kann es östlich der B 3 erkennen – mit der Betonung auf "kann". Denn wirklich ins Auge sticht das Kunstwerk nicht. Rostbraun auf erdbraun und vor maisgelb: Es gibt sicher Dinge, die in Mahlberg klarer zu erkennen sind als das Pfeifenlogo, das bis vor Kurzem noch den Kreisverkehrsplatz im Süden der Stadt zierte (siehe Info).

Zum Beispiel den Unmut von Bürgern ob des neuen Standorts der Stahlplatte. Erst am Montag hat Klaus Weiswurm per Leserbrief in der LZ dafür plädiert, der Pfeife die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die ihr gebühre. Und zwar durch eine neuerliche Versetzung in unmittelbare Nähe zum Tabakmuseum, das sie ursprünglich habe bewerben sollen.

Erhoffter Werbeeffekt ist nicht eingetreten

Ein Standort, den auch Bürgermeister Dietmar Benz favorisierte, seit klar war, dass die Tage der Skulptur als Kreiselkunst gezählt sind. Allein: Bei der Entscheidung des Gemeinderats im April fand sich eine – wenn auch knappe – Mehrheit für den Platz an der Bundesstraße. Den demokratischen Grundsätzen Gehorsam leistend gab die Verwaltung die Versetzung in Auftrag. Rund 5000 Euro hat es gekostet, ein Fundament zu gießen und die Pfeife darauf festzuschrauben.

Kein Grund für den Rathauschef die Standort-Frage nicht noch einmal zu stellen, was auch Stadtrat Thomas Schwarz bereits Anfang des Monats gefordert hatte. "Wir werden das Thema in den nächsten Wochen auf die Tagesordnung setzen, dann schauen wir, was wir aus der Nummer machen", so Benz gestern gegenüber der LZ. Angst, das Gesicht zu verlieren, hat das Stadtoberhaupt nicht. Im Gegenteil: "Wenn man merkt, dass man einen falschen Weg eingeschlagen hat, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, noch einmal über eine Sache zu sprechen und seine Meinung unter Umständen zu revidieren." Der Bürgermeister ist sich sicher: "Das zeigt die wahre Größe eines Gremiums."

Bereits kurz nach der Versetzung der Stahlpfeife hatte Benz eingeräumt, dass die "erwartete Wirkung an der B 3 nicht so eingetreten" sei, wie sich das die Mehrheit bei der Beschlussfassung noch erhofft hatte. Nicht ohne – fast schon obligatorisch bei dem Thema – dem Landratsamt zumindest eine Teilschuld zu geben: Das Kunstwerk an der B 3 prominenter zu platzieren, sei am Veto aus Offenburg gescheitert, wo man auf einen 20-Meter-Abstand von der Fahrbahn gepocht hatte.

Nun könnte es des Streits und der Diskussionen jedoch genug sein. Die nächste Debatte um die Pfeife wird wohl für lange Zeit die letzte sein.

INFO

Langer Kampf um die Kunst

> Anfang 2014:  Das Landratsamt hat nach dem "Kreisverkehrs-Erlass" des Landesverkehrsministeriums alle Kreisel außerorts und in Ortsrandlage geprüft. Die Mahlberger Pfeife, heißt es, besitze ein "großes Gefährdungspotenzial" und müsse weg.

> Juli 2014: Mahlberg wehrt sich und klagt gegen das Diktat aus Offenburg. Juli 2016: Das Verwaltungsgericht fegt die Beseitigungsanordnung vom Tisch. Zwar bestätigt es das Gefahrenpotenzial, doch habe der Bescheid auf der irrigen Annahme gefußt, der Kreisel liege außerorts.

> Januar 2017: Das Landratsamt ordnet den Abbau an, Mahlberg legt Widerspruch ein.

> April 2017: Nachdem auch ein eigenes Sicherheitsaudit keine Alternative zu einer Versetzung sieht, beugt sich der Gemeinderat und stimmt der Abbauanordnung zu.