Bevor Vodafone Glasfaser für schnelles Internet in Mahlberg und Orschweier starten kann, gibt es noch einige offene Fragen zu klären. Symbolfoto: Anspach Foto: Lahrer Zeitung

Schnelles Internet: Vodafone stellt am Montagabend in Mahlberg neues Glasfaser-Projekt vor / Verlegeverfahren weiter umstritten

Mahlberg/Orschweier (ir). Bekommen die Gewerbegebiete in Mahlberg und Orschweier bald ein schnelleres Internet? Wenn es nach der Stadtverwaltung und den Stadträten geht: ja. Sie begrüßten am Montag einstimmig das Vorhaben von Vodafone, in den Gebieten Glasfaserkabel zu verlegen.

Laut Beschluss bleibt es aber erst mal bei einer Absichtserklärung, von einer Vertragsunterzeichnung wurde zunächst Abstand genommen. Vor dieser will die Verwaltung aber zunächst die Antworten des Konzerns auf einen Fragekatalog abwarten, der insgesamt 15 Punkte umfasst.

Ende September hatte sich der Kommunikationskonzern überraschend bei der Mahlberger Stadtverwaltung gemeldet und angeboten, Gewerbegebiete in beiden Stadtteilen mit schnellerem Internet zu versorgen. Dafür soll ein Glasfaserkabel in den Mahlberger Gewerbegebieten, der Orschweier-Ost- und Westseite der Bahn sowie im ganzen interkommunalen DYN A5-Gewerbegebiet verlegt werden.

Die Kosten für den Ausbau übernimmt Vodafone komplett. Derzeit wird geprüft, ob auch die Gebiete Industriestraße-Nord, die komplette Feldstraße sowie die erweiterten Gebiete der Firmen Kern und Rodermund im Bereich Speckenfeld/Speckenfeld-Nord miteinbezogen werden.

Im Wesentlichen gibt es für Bürgermeister Dietmar Benz aber noch zwei Knackpunkte zu klären: Zum einen ist nicht Vodafone der Vertragspartner, sondern die Deutsche Glasfaserkabel sowie die Deutsche Glasfaserkabel Business, die den Ausbau und die Vermarktung vornehmen. Kritisch sieht die Verwaltung zudem auch das angedachte Micro-Minitrenching Verfahren. Die Verlegetiefe von 50 bis 60 Zentimetern sei gering und werde vom Fachbüro Zink kritisch beurteilt, so Hauptamtsleiterin Tanja Kopp. Der Nachteil sei ein erhöhtes Risiko, wenn Straßen saniert werden. Dabei könne das Glasfaserkabel beschädigt werden. Deshalb sollten die Verlegearbeiten größtenteils im Spülbohrverfahren erledigt werden, empfiehlt die Verwaltung. Des Weiteren will sie ein Mitspracherecht, wo in welchem Verfahren gearbeitet wird.

Ob dies Vodafone respektive die Deutsche Glasfaser garantieren kann, blieb am Montag offen. Tanja Marek von Vodafone sicherte zwar "Absprachen zwischen Bauamt und Glasfaser" zu, das genügte Benz freilich nicht. Er erinnerte an "schlechte Erfahrungen mit der Telekom", als diese ausbaute; damals seien mehr Straßen als ursprünglich zugesagt aufgerissen worden. Eine Wiederholung will der Mahlberger Rathauschef vermeiden. Und ob das Verlegen der Glasfaser dann für die Stadt tatsächlich kostenlos ist, stehe noch nicht endgültig fest.

Wann Vodafone mit dem Ausbau beginnt, ist ebenfalls noch unklar. Derzeit befindet man sich laut Marek in der Vorvermarktung potenziell gewerblicher Kunden. Und von denen hängt es dann ab, ob das Vorhaben überhaupt realisiert wird. Unabhängig von einer Vertragsunterzeichnung müssen sich also zunächst genug Kunden zusammenfinden.