Foto: Decoux-Kone

Nächstes Ärgernis im Orschweierer Baugebiet: Asphalt ist mangelhaft.

Orschweier - Weitere schlechte Kunde aus dem Orschweierer Neubaugebiet: Bürgermeister Dietmar Benz bestätigte am Montag LZ-Informationen, wonach ein beträchtlicher Teil der Straßendecke erneuert werden muss. Grund ist mangelhafter Asphalt.

Die finalen Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet zwischen Mahlberg und Orschweier ("Orschweier-Nord") scheinen unter keinem guten Stern zu stehen. Wie berichtet, gaben Orts- und Stadtverwaltung vergangenen Dienstag bekannt, dass die zur Kreisstraße hin errichtete Gabionenwand teilweise zurückgebaut werden muss. Die Schallschutzmauer steht zu nah am Rebweg, einem geteerten Feldweg. Landwirte hatten darüber geklagt, dass eine Ausfahrt wegen der Wand kaum mehr möglich, die Sicht auf die Kreisstraße deutlich eingeschränkt sei. Die Verwaltung kündigte an, die Mauer um zwei bis drei Meter kürzen zu lassen, um so die Verkehrssicherheit wiederherzustellen. Die Kosten sollen sich auf rund 10 000 Euro belaufen.

Nun erfuhr die LZ vom nächsten Ärgernis: Die Anfang vergangener Woche im Neubaugebiet aufgebrachte Straßendecke musste in großen Teilen schon wieder abgefräst werden. Rathauschef Benz selbst war nach eigenen Angaben bereits am Montag aufgefallen, "das etwas mit dem Belag nicht stimmt; er war sehr rau". Einen Tag später habe die mit den Straßenbauarbeiten beauftragte Firma Schleith (Waldshut) seine Einschätzung bestätigt, berichtet der Bürgermeister: "Der benutzte Asphalt war zu grobkörnig."

Die Ursache war schnell gefunden. Laut Benz war es zu einem Fehler in der Mischanlage der Lahrer Firma Vogel-Bau gekommen, die das Material geliefert hatte. Betroffen seien "60 Prozent der Haupterschließungsstraße", so der Rathauschef. Die beiden Stichstraßen, der Fuß- und Radweg sowie der verkehrsberuhigte Bereich, der gepflastert ist, seien indes nicht tangiert. Unterm Strich wurden auf rund 600 Quadratmetern Fahrbahn etwa 60 Tonnen fehlerhafter Asphalt aufgetragen.

Am heutigen Dienstag soll die Firma Vogel-Bau selbst ran und den (richtigen) Feinbelag auftragen. Benz: "Weil bei Schleith aktuell kein Bautrupp zur Verfügung steht, haben sich die beiden Unternehmen darauf geeinigt, dass Vogel-Bau dafür eine Kolonne schickt." Das Ganze sei wohl an einem Tag zu erledigen, sodass die für kommenden Donnerstag geplante Übergabe des Orschweierer Baugebiets (siehe Info) nicht auf der Kippe stehe.

Vogel-Bau will sich nicht äußern

"Trotzdem ist das Ganze mehr als ärgerlich, weil sich die Anschlussarbeiten wie das Aufstellen von Schildern dadurch verzögern", sagt der Bürgermeister. Immerhin: Weder die Stadt noch die Bauherren, die die Erschließungskosten über den Grundstückspreis mittragen, müssten für die zusätzlichen Straßenarbeiten aufkommen. Benz: "Es ist klar, wo der Fehler lag. Wir bewegen uns im Rahmen der Gewährleistung."

Die Firma Vogel-Bau wollte sich am Montag gegenüber der LZ nicht zu der Sache äußern.

26 von 41 Bauplätzen verkauft

Der Spatenstich zur Erschließung des Baugebiets "Orschweier-Nord" war Ende August vergangenen Jahres. Nach mehr als zwölfmonatiger Bauzeit soll am kommenden Donnerstag, 31. Oktober, ab 17 Uhr die offizielle Übergabe gefeiert werden. Das Neubaugebiet zwischen Orschweier und Mahlberg hat eine Größe von rund zwei Hektar. Geschaffen wurden insgesamt 41 Bauplätze und ein Kinderspielplatz. Nach Angaben der Mahlberger Stadtverwaltung wurden bereits 26 Bauplätze verkauft. Erste Baugenehmigungen lägen bereits vor, Anfang November sollen die privaten Bauvorhaben starten können.