Frisches Leitungswasser soll der neue Hochbehälter für die Haushalte liefern. Symbolfoto: Mayer Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Projekt Hochbehälter kostet die Stadt Mahlberg 2,8 Millionen Euro / Baubeginn 2020

Der neue Hochbehälter in Mahlberg kommt, die Ausschreibung und der Baubeginn sind ab August 2020 vorgesehen. Dem stimmte der Gemeinderat in einer Sitzung zu. Das Projekt soll die Stadt 2,8 Millionen Euro kosten.

Mahlberg. Knapp oberhalb des jetzigen Hochbehälters soll der neue gebaut werden, das Fassungsvermögen der beiden neuen Kammern beträgt zusammen 1000 Kubikmeter. Die Gesamtkosten sind laut Planungsbüro Zink auf insgesamt 2,8 Millionen Euro brutto geschätzt, die Baukosten sind mit knapp 2,2 Millionen Euro veranschlagt.

Knifflig war in der Sitzung die Frage der Zufahrt, dort hatten die Stadträte in der Vergangenheit zwischen mehreren Varianten zu entscheiden. Die ist jetzt seit kurzem endgültig geklärt, wie Planer Michael Schießle vom Büro Zink, Eric Lippe von Faktor Gruen und Bürgermeister Dietmar Benz sagten.

Eine Frage spielte neben dem notwendigem Grunderwerb auch die Entwässerung. Nach der Reinigung der Behälter muss das Abwasser in einen Kanal geleitet werden. Dafür traf Mahlberg mit der Nachbargemeinde Kippenheim eine Vereinbarung, laut der der Abwasserkanal ans Kippenheimer Netz angeschlossen wird. Im Gegenzug darf Kippenheim an den neuen Hochbehälter eine Notwasserversorgung anschließen und sie im Notfall – wenn Kippenheims Wasserversorgung ausfällt – in Betrieb nehmen.

Auch der Artenschutz spielt eine große Rolle. Ein Nuss- und ein Obstbaum, die Platz für Höhlenbrüter bieten könnten, bleiben nun erhalten, um sie wird die Zufahrt in einem Schlenker verlaufen.

Wegen des Baus der neuen Hochbehälter und der asphaltierten Zufahrt war eine artenschutzrechtliche Untersuchung durch Faktor Gruen erforderlich. Fest steht hier laut Planer Lippe zunächst ein Ausgleich für die Zauneidechse. Weil in deren Lebensraum eingegriffen wird, muss in unmittelbarer Nähe durch das Anlegen von Steinriegeln als neuem Ruhe- und Fortpflanzungsplatz Ersatz geschaffen werden – vor dem Baubeginn im kommenden Jahr.

Im Winter will man loslegen, damit der Ausgleich dann abgeschlossen ist. Die Kosten sind nicht in der oben genannten Summe enthalten und belaufen sich laut Lippe auf einen vierstelligen Betrag.

Die asphaltierte Zufahrt bleibt

Im Zuge des Neubaus wird die Leitung aus Asbestzementrohren auf einer Länge von 130 Metern ersetzt. Ganz muss sie jedoch nicht ausgetauscht werden, wie Mahlbergs Bürgermeister Benz und Michael Schießle auf eine entsprechende Frage von Dieter Beck antworteten.

Hygienisch würden keine Bedenken und keine Gefahr bestehen, so Schießle. Barbara Frieden störte der Umstand, dass die Zufahrt asphaltiert wird. Darum werde man nicht herumkommen, so der Planer. Eine asphaltierte Zufahrt sei im Regelwerk vorgesehen.

Der alte Hochbehälter bleibt in Betrieb und wird außer Betrieb gesetzt, nachdem der neue Behälter fertig gebaut ist. Ein Rückbau ist im Moment nicht vorgesehen und auch nicht in den Kosten enthalten. Das Thema Anschluss einer Notstromversorgung, das Klaus Deutschkämer ansprach, gehört zum Tiefbehälter und wird in der kommenden Sitzung diskutiert.